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16 Monate bedingt für Kindsentführer

Freitag, 13. Mai 2005 / 15:48 Uhr

Bern - Ein türkisch-schweizerischer Doppelbürger ist in Bern wegen Kindsentführung zu 16 Monaten bedingt verurteilt worden. Er hatte im Sommer 2002 seine Tochter in die Türkei entführt und sie dort festgehalten.

Die begangene Tat trage Züge einer simplen Machtdemonstration, so das Gericht.

Der Vater habe seine Tochter vorsätzlich entführt, begründete Gerichtspräsident Peter Zihlmann das Urteil. Die begangene Tat trage Züge einer simplen Machtdemonstration. Der Verurteilte habe schlicht egoistisch, dumm und verwerflich gehandelt.

Es sei Horror, wenn das eigene Kind entführt werde, sagte Zihlmann weiter. Die Mutter trage noch heute die psychische Last dieses Erlebnisses. Zudem sei es für die zum Zeitpunkt der Entführung 8-jährige Tochter schmerzhaft, das seither getrübte Verhältnis der beiden Eltern auszuhalten.

Der Richter hielt dem Mann zu Gute, dass er seine Tat bereue. Ohne seine Kooperationsbereischaft wäre die Rückführung des Mädchens kaum möglich gewesen. Der Gerichtspräsident stellte ausserdem fest, das Mädchen sei durch die Entführung nicht traumatisiert worden.

(fest/sda)


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