360 Millionen Dollar Aufbauhilfe für Osttimor Mittwoch, 15. Mai 2002 / 13:14 Uhr
Dili - Für den Wiederaufbau von Osttimor hat die internationale Geberkonferenz am Mittwoch weitere Hilfen in Höhe von 360 Millionen
Dollar (rund 584 Mio. Franken) zugesagt.
Damit erhält Osttimor, das am Montag in die Unabhängigkeit
entlassen wird, in den kommenden drei Jahren insgesamt
440 Millionen Dollar ausländischer Hilfen.
Der künftige stellvertretende Aussenminister Fernando De Araujo
äusserte sich "völlig begeistert". Osttimor habe "weitaus mehr
erhalten, als wir erwartet haben", sagte er der Nachrichtenagentur
AFP. 81 Millionen Dollar stehen Osttimor bereits über die
UN-Nachfolgemission zur Verfügung.
Der für Ostasien und den Pazifik zuständige Weltbankdirektor Klaus
Rohland sprach zum Abschluss der zweitägigen Konferenz in Dili von
einem Erfolg, der die Entwicklung Osttimors und die Arbeit der
Regierung finanziere.
Zu der Versammlung reisten Vertreter aus 27 Ländern und von
15 internationalen Organisationen, darunter der Europäischen Union,
der Vereinten Nationen, der USA, Japan und Australien, nach Dili.
In der ehemaligen indonesischen Provinz leben mit 750'000 Menschen
rund 41 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Mit seiner
Unabhängigkeit am kommenden Montag (Ortszeit, Sonntag MESZ) wird
Osttimor nach UNO-Angaben das ärmste Land Asiens.
Osttimor steht seit den blutigen Kämpfen nach dem
Unabhängigkeitsreferendum von 1999 unter UNO-Verwaltung. Damals
hatten pro-indonesische Milizen die Provinz mit einer Welle der
Gewalt überzogen, ganze Dörfer niedergebrannt und ein Drittel der
Osttimorer vertrieben. Indonesien hatte den Ostteil der Insel Timor
1975 besetzt, nachdem die portugiesischen Kolonialherren abgezogen
waren.
(sk/sda)
|