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950'000 feiern in Zürich eine bunte Megaparty

Samstag, 2. August 2014 / 16:15 Uhr
aktualisiert: 3. August 2014 / 00:19 Uhr

Zürich - Die Befürchtungen der Veranstalter haben sich nicht bewahrheitet: Trotz Verschiebung des Street-Parade-Datums haben auch dieses Jahr rund 950'000 Techno-Fans an der gigantischen Party teilgenommen. Die Street Parade wurde zum 23. Mal durchgeführt.

Hunderttausende feiern an der diesjährigen Street Parade.

Auf der zwei Kilometer langen Strecke vom Seefeld via Bellevue und Bürkliplatz bis zum Hafen Enge sorgten rund 30 Lovemobiles und sechs fest installierte Bühnen für den nötigen ohrenbetäubenden Sound. Insgesamt über 200 nationale und internationale DJs legten auf, dazu kamen zahlreiche Dance-Crews und Live-Acts.

Spärlich bekleidete, bemalte oder schrill und fantasievoll kostümierte Raver waren wie immer beliebte Fotosujets. Die meisten allerdings genossen die gigantische Party in ganz gewöhnlichen Freizeitkleidern.

Erstmals fand die Street Parade am ersten und nicht am zweiten August-Wochenende und damit mitten in den Sommerferien statt. Grund für die Verschiebung waren Termin-Kollisionen mit der Leichtathletik-EM. Die Befürchtung der Veranstalter, dass deshalb weniger Teilnehmer kommen würden, war unbegründet. Wie letztes Jahr waren es rund 950'000, wie die Organisatoren am Samstag mitteilten.

Keine nennenswerten Zwischenfälle

Die Parade verlief nach Angaben von Veranstaltern und Stadtpolizei ohne nennenswerte Zwischenfälle. Es kam zu einigen handgreiflichen Auseinandersetzungen, bis zum Ende des Umzugs waren der Polizei aber keine schwerwiegenderen Verletzungen bekannt. Sechs mit Alkohol und/oder Drogen zugedröhnte Personen wurden in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAS) eingewiesen.

Die Street Parade ist bekannt als Tummelplatz von Dealern aller Arten von Drogen. So lange der Umzug lief, stellte die Polizei rund 200 Ecstasytabletten, 35 Gramm Marihuana und 12 Gramm Amphetamin sicher. Sie beschlagnahmte zudem einiges an Feuerwerk und nahm elf Personen wegen verschiedener Delikte fest.

An den sieben Sanitätsposten entlang der Umzugsroute sowie in der zentralen Patientensammelstelle wurden laut Schutz & Rettung bis 20.30 Uhr 442 Personen behandelt. Das waren laut Mitteilung deutlich weniger als im letzten Jahr. Am häufigsten kamen die Patientinnen und Patienten mit Schnittverletzungen an den Füssen, aber auch nach übermässigem Alkohol- und Drogenkonsum. 45 Personen wurden ins Spital eingewiesen.

Ein Herz für Vögel

Die diesjährige Street Parade stand unter dem Motto «Enjoy the Dancefloor - and save it». Die Teilnehmenden sollen die Veranstaltung friedlich und fröhlich geniessen - und sie schützen mit anständigem, rücksichtsvollem, tolerantem und überlegtem Verhalten.

Dass die Teilnehmer und Verantwortlichen dies ernst nahmen, zeigte sich bei der städtischen Volière am Mythenquai: Wie Ohrenzeugen berichteten, stellten die Lovemobiles dort die Lautsprecher auf Bitten der Volièren-Verantwortlichen leise. Grund: Bei den seltenen Kronentokos sollten ausgerechnet am Street-Parade-Wochenende Junge schlüpfen, und die Mutter sollte wegen des Lärms keine Panik bekommen.

Wetterglück während des Umzugs

Der Umzug dauerte vom frühen Nachmittag bis in die Nacht hinein. Um etwa 22 Uhr fuhr das letzte Lovemobile beim Hafen Enge ein. Auf den Bühnen wurden die Lautsprecher um Mitternacht abgestellt.

Anschliessend feierten die Unermüdlichen an zahlreichen Partys weiter. Die Raver hatten Wetterglück. Erst kurz vor Ende des Umzugs kam der Regen. Laut MeteoNews machte das erwartete Gewitter einen Bogen um die Stadt Zürich.

Für die An- und Abreise zur Street Parade setzte die SBB mehr als 100 Extra- und Nachtzüge ein. Auch in der Region Zürich fuhr der öffentliche Verkehr die ganze Nacht.

(bg/sda)


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Street Parade 2014

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