Aargau kämpft um Standort des Bundesstrafgerichts Freitag, 26. April 2002 / 10:10 Uhr aktualisiert: 11:48 Uhr
Aarau - Mit einer Resolution rufen der Aargauer Grosse Rat und der Regierungsrat den Nationalrat auf, Aarau zum Standort des Bundesstrafgerichts zu machen. Der Ständerat entschied in der
März-Session gegen Aarau und für Bellinzona.
 Rathaus des Kantons Aargau - Die Regierung kämpft um den Standort des Bundesstrafgerichts.
Der Kanton Aargau ruft den Nationalrat auf, Aarau «als sachlich
besten und regionalpolitisch begründeten» Standort auszuwählen.
Gegenüber Bellinzona biete Aarau dank zentraler Lage
betriebswirtschaftliche und finanzielle Vorteile, heisst es in der
veröffentlichten Resolution.
Das neue Gericht könne in Aarau im Gegensatz zu Bellinzona in einem
einzigen Gebäude untergebracht werden. Und gemessen an der Dauer
der Verhandlung wäre die Anreise in den Kanton Tessin
unverhältnismässig lang.
Die Stadt Aarau und der Kanton wollen sich gemäss Resolutionstext
wesentlich an den Investitionen für das Bundessstrafgericht
beteiligen und damit den Bund entlasten. Bis die Räume in der
geplanten Bahnhofüberbauung bereit seien, könne ein geeignetes
Verwaltungsgebäude zur Verfügung gestellt werden.
Nicht zuletzt pochen Grosser Rat und Regierungsrat auf den
Ausgleich zu den Lasten im Energie- und Verkehrsbereich: Der Aargau
sei Standort von zwei Kernkraftwerken und dem Zwilag. Drei
Autobahnen und die Neat führten durch das Kantonsgebiet.
Der Ständerat bevorzugte am 19. März St. Gallen und Bellinzona als
Standorte für das neue Bundesverwaltungsgericht und das
Bundesstrafgericht. Bundesrat und Rechtskommission hatten sich für
Freiburg und Aarau entschieden. (kil/sda)
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