UNGLÜCKSFÄLLE
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Abschied von Schwanija

Sonntag, 6. Februar 2005 / 17:16 Uhr

Tiflis - Georgien hat Abschied genommen von seinem verstorbenen Ministerpräsidenten Surab Schwanija. Mehrere zehntausend Menschen standen vor der Kathedrale von Tiflis an, um dem Regierungschef die letzte Ehre zu erweisen.

Surab Schwanija wurde neben georgischen Nationalhelden beigesetzt.

An der Trauerfeier nahmen neben Präsident Michail Saakaschwili auch zahlreiche ausländische Persönlichkeiten teil. Unter den Gästen waren Weltbankchef James Wolfensohn und der Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses des US-Senats, Richard Lugar.

Der Sarg mit den sterblichen Überresten des Regierungschefs wurde mit der georgischen Flagge bedeckt und zum Parlament gebracht. Danach wurde Schwanija auf dem Ehrenfriedhof neben zahlreichen georgischen Nationalhelden beigesetzt.

Gasvergiftung

Schwanija war am Donnerstag in der Wohnung eines Freundes in Tiflis tot aufgefunden worden. Die Behörden gehen von einer Gasvergiftung durch eine defekte Heizung aus.

Schwanija war einst ein wichtiger Vertrauter des früheren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse. Später brach er mit diesem und schloss sich der Opposition an.

Der verheiratete Vater von drei Kindern war neben Saakaschwili einer der wichtigsten Anführer der Rosenrevolution, die Schewardnadse im vergangenen Jahr aus dem Amt fegte und die neue pro-westliche Regierung in Tiflis an die Macht brachte.

Mitarbeiter erschossen

Am Freitag wurde ein Mitarbeiter des Ministerpräsidenten tot aufgefunden. Der 35-jährige Georgi Chelaschwili soll sich erschossen haben.

Der private Fernsehsender Mse berichtete am Samstag, Chelaschwili sei zuvor von der Polizei zum Tod von Schwanija befragt worden. Die Staatsanwaltschaft wollte dies weder bestätigen noch dementieren.

(rr/sda)