Agressives Verhalten gegen Hunde Mittwoch, 17. Oktober 2007 / 13:14 Uhr
Zürich - Deutlich mehr Hunde sind im Jahr 2006 in der Schweiz Opfer von Tierquälereien und anderen Tierschutzdelikten geworden als im Vorjahr. Die Stiftung für das Tier im Recht hat ihren Jahresbericht vorgelegt.
Für das laufende Jahr zeichne sich eine weitere Erhöhung der Zahlen ab.
Nach der tödlichen Hundeattacke auf ein kleines Kind im zürcherischen Oberglatt Ende 2005 ist die Anzahl der Delikte gegen Hunde förmlich explodiert, wie Gieri Bolliger von der Stiftung vor den Medien ausführte. Dabei handle es sich fast durchgehend um schwere Delikte wie Misshandlung und starke Vernachlässigung.
Über die Gründe für die auffällige Zunahme könne man nur Vermutungen anstellen. Der tragische Vorfall habe offensichtlich weit herum einen Hass auf Hunde generell geschürt. Für das laufende Jahr zeichne sich eine weitere Erhöhung der Zahlen ab.
Insgesamt haben die Kantone dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) im Berichtsjahr 572 Gerichtsentscheide in Sachen Tierschutz gemeldet, 52 mehr als im Vorjahr. Bolliger wertet dies positiv als bessere Einhaltung der Meldepflicht. Das BVET stellt der Stiftung die Angaben für die jährliche Statistik zur Verfügung.
Forderung nach höheren Bussen
Ausgesprochen negativ schätzt Bolliger die Entwicklung der Bussen ein. In den letzten Jahren sind Tierschutzdelikte mit laufend geringeren Geldstrafen geahndet worden. Der gesetzlich vorgesehene Strafrahmen werde nicht ansatzweise je ausgeschöpft.
Die Stiftung fordert deshalb eine massive Verschärfung der Strafpraxis. Längerfristig sollte ihrer Ansicht nach ein schweizweit einheitlicher «Tarifkatalog» eingeführt werden. Er sollte verbindlich festlegen, für welches Delikt welche Busse droht. (bert/sda)
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