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Ahmadinedschad: «Keine Unterstützung für Taliban»

Dienstag, 14. August 2007 / 16:18 Uhr
aktualisiert: 19:00 Uhr

Kabul - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat in Kabul den Vorwurf zurückgewiesen, wonach sein Land insgeheim die Taliban in Afghanistan unterstütze.

Wird weiter nach Zentralasien reisen: Mahmud Ahmadinedschad.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem afghanischen Kollegen Hamid Karsai sagte Ahmadinedschad: «Ich bezweifle sehr, dass auch nur die geringste Wahrheit in diesen Vorwürfen liegt.»

Vor allem die USA verdächtigen Iran, Waffen an die Taliban-Kämpfer in Afghanistan zu liefern. Diesen Vorwurf hatte US-Präsident George W. Bush erst vergangene Woche wiederholt.

Karsai will vermitteln

Karsai seinerseits bot Vermittlungsdienste zwischen dem Iran und den USA an. Wenn die afghanische Seite die beiden Länder «näher zusammenbringen könnte, wäre dies eine grosse Freude», sagte Karsai. Sein Land könne dazu sogar «die Initiative ergreifen, wenn beide Seiten dies wünschen».

Er verwies auf die engen Bande zwischen Afghanistan und dem Iran, die etwa in der Verwandtschaft von Sprache und Religion lägen. Andererseits seien die USA ein «strategischer Verbündeter» Afghanistans.

Erstmals in Afghanistan

Ahmadinedschad war am Morgen zu dem eintägigen Besuch in Kabul eingetroffen. Es war seine erste Visite in dem Nachbarland. Karsai hatte Anfang des Monats die Regierung in Teheran als «Hilfe und Lösung» für die Probleme Afghanistans bezeichnet. Damit distanzierte er sich deutlich von der Haltung der USA zum Iran.

Von Kabul aus wollte Ahmadinedschad nach Turkmenistan und Kirgistan weiterreisen.

Geiselfrage ohne Bewegung

Keine Bewegung gab es im Nervenkrieg um 19 Südkoreaner, die sich seit Wochen in der Gewalt der Taliban befinden. Zwei kranke Südkoreanerinnen waren am Montag freigelassen worden. Sie befanden sich gemäss der südkoreanischen Botschaft in Kabul an einem «sicheren Ort».

Die Regierung Südkoreas rief zu grösseren Anstrengungen in der Geiselkrise auf. Die Regierung werde nicht ruhen, bis alle Entführten frei seien, sagte Präsident Roh Moo Hyun in Seoul.

(ht/sda)


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