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Alt Regierungsrätin Hedi Lang gestorben

Mittwoch, 31. März 2004 / 19:18 Uhr

Zürich - Die Zürcher alt Regierungsrätin Hedi Lang ist 72-jährig gestorben, wie die Zürcher Staatskanzlei mitteilte. Die politische Karriere der Sozialdemokratin war geprägt von ihrer Rolle als erste Frau.

Alt Regierungsrätin Hedi Lang ist gestorben.

Vom Arbeiterkind zur höchsten Schweizerin und schliesslich zur ersten Regierungsrätin der Schweiz: Überall, wo die am 30. Oktober 1931 geborene Hedi Lang landete, gehörte sie zu den Frauen der ersten Stunde.

12 Jahre im Nationalrat

Von 1971 bis 1983 war sie Nationalrätin - als eine der zehn ersten Frauen hatte sie einen Sitz in der grossen Kammer errungen. 1981/82 amtierte sie als Nationalratspräsidentin. 1973 bis 1983 war sie Präsidentin des Verbands Pro Familia.

1983 wurde Hedi national in den Zürcher Regierungsrat gewählt - und war damit die erste Frau überhaupt, die in einer Schweizer Exekutive Einsitz nahm. Bis 1991 leitete sie die Direktionen des Innern und der Justiz, ehe sie in die Volkswirtschaftsdirektion wechselte. Ihre grösste Vorlage war 1995 die fünfte Ausbauetappe des Flughafens Zürich.

Politikerin der ersten Stunde

Langs besonderen Interessen galten stets sozialen Fragen, der Wirtschaftspolitik und den Frauenrechten. In ihrem letzten Amtsjahr war sie Regierungspräsidentin - zum zweiten Mal nach 1989/90. Als sie nach 12 Amtsjahren aus dem Zürcher Regierungsrat zurücktrat, zog sich die Politikerin der ersten Stunde ins Privatleben zurück.

Ihr Rücktritt bedeutete für sie eine Rückkehr zu den Freunden, Nachbarn und Bekannten im Zürcher Oberland, wo sie sich nach eigenem Bekunden stets am wohlsten gefühlt hatte. In Uster geboren, absolvierte sie eine kaufmännische Lehre. 1960 bis 1970 war sie mit ihrem Mann Erwin A. Lang, der 1973 starb, auf der Redaktion der SP-Zeitung Die Arbeit tätig.

Zwei Schattenereignisse

Hedi Langs politischer Erfolg wurde von zwei Ereignissen überschattet: 1987 war es die so genannte Sofa-Besetzung durch Sympathisanten des Ausbrecherkönigs Walter Stürm. Gravierender aber war ein Sprengstoffanschlag auf ihr Wohnhaus in Wetzikon im September 1984, dem sie mit dem Leben davonkam.

(pt/sda)