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Alzheimer: Zwei Drittel der Fälle nicht diagnostiziert

Donnerstag, 21. September 2006 / 17:19 Uhr
aktualisiert: 22. September 2006 / 08:32 Uhr

Bern - Die Alzheimer-Diagnose muss verbessert werden. Diese Forderung hat die Schweizerische Alzheimervereinigung am Weltalzheimertag gestellt.

Nicht nur alte Leute seien betroffen, sondern auch Menschen zwischen 30 und 50 Jahren.

Eine frühzeitigere Diagnose würde es erlauben, das Fortschreiten der Krankheit hinauszuzögern, schreibt die Schweizerische Alzheimervereinigung in einem Communiqué. Auch Bundespräsident Moritz Leuenberger, Pate des Alzheimertages in der Schweiz, rief in seiner Botschaft dazu auf, eine frühzeitigere Diagnose zu fördern.

In der ganzen Schweiz fanden Veranstaltungen zum Thema statt, die von den Regionalsektionen der Alzheimervereinigung durchgeführt wurden. Jede Sektion zeichnete eine Person, die sich um einen Alzheimerkranken kümmert, mit einem Preis aus.

Die Zahl der Alzheimer-Fälle ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Gemäss einer Studie der Organisation Alzheimer disease international (ADI) sind heute in der Schweiz 95 000 Menschen von der Krankheit betroffen. 2001 waren es noch 89 000 gewesen.

Die Studie führt dies darauf zurück, dass die Menschen zunehmend älter werden. Der Hauptanteil der Betroffenen sei über 60 Jahre alt; der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtzahl der Alzheimer- Erkrankungen habe von 2001 und 2004 um 5,5 % zugenommen.

Von der Krankheit seien jedoch nicht nur alte Leute betroffen, sondern auch Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, sagte Martha Favre, Beraterin bei der Schweizerischen Alzheimervereinigung, auf Anfrage. Sie machen einen Anteil von rund 10 % aus. Ihre Erkrankung stellt eine Form von Alzheimer im Frühstadium dar, die vererbbar ist.

(li/sda)


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