Am WEF wird Kampf gegen Terrorismus diskutiert Freitag, 1. Februar 2002 / 18:00 Uhr aktualisiert: 22:34 Uhr
New York - Ein Sieg im Kampf gegen den Terrorismus ist nach Einschätzung der Politiker beiderseits des Atlantiks nur unter zwei
Bedingungen möglich: dem erfolgreichen Kampf gegen die Armut und der Lösung der Regionalkonflikte.
«Der Terrorismus blüht in Regionen, in denen Menschen keine
Hoffnung haben», sagte US-Aussenminister Colin Powell am
Weltwirtschaftsforum in New York. «Wir müssen gegen Terroristen
vorgehen, aber wir müssen auch Armut und Verzweiflung bekämpfen.»
Powell bekräftigte, dass der Kampf gegen den Terrorismus mit dem
Sieg in Afghanistan nicht beendet sei. «Wir müssen das ganze System
ausrotten.»
An Palästinenserpräsident Jassir Arafat richtete Powell den
dringenden Appell, rigoros gegen die Gewalt vorzugehen. «Er muss
sehr viel energischer handeln», sagte Powell. Er sei ständig in
Kontakt mit Arafat. «Die USA sind weiterhin stark engagiert.» Die
israelische Regierung ermahnte Powell, die Gewalt nicht zu
eskalieren und den Palästinensern eine politische Perspektive zu
öffnen. Arafat, ein regelmässiger Gast beim Weltwirtschaftsforum,
ist in diesem Jahr nicht eingeladen.
Der EU-Beauftragte für Aussen- und Sicherheitspolitik, Javier
Solana, forderte einen entschiedenen Vorstoss zur Lösung des
Nahost-Konflikts. «Die Koalition (gegen den Terrorismus) muss alle
Anstrengungen unternehmen, um die Regionalprobleme zu lösen», sagte
Solana. Dabei müssten alle Länder an einem Strang ziehen. Die
Erweiterung der Europäischen Union sei ein «fantastisches Element»
beim Aufbau einer stabileren Weltgemeinschaft. (kil/sda)
|