Angehrns Comeback der letzten Chance Mittwoch, 29. März 2000 / 18:54 Uhr
St. Gallen - Stefan Angehrn gibt eineinhalb Jahre nach seinem letzten Kampf am Freitag sein Comeback. Der 35-jährige Profi aus Lipperswil wird am Freitag zum Hauptkampf eines internationalen Meetings in der St. Galler Kreuzbleiche-Halle gegen den renommierten Franzosen Christophe Girard antreten.
Si. Der Cruisergewichts-Kampf über zehn
Runden beginnt um circa 22.00 Uhr. SAT.1 überträgt schon ab 21.05
Uhr. Für beide Boxer handelt es sich um den Kampf der letzten Chance.
Nur der Gewinner darf sich noch Hoffnungen auf einen
internationalen Titelkampf oder wenigstens auf einen lukrativen
Fight machen.
Girard ist seit Jahren eine anerkannte Grösse in den
internationalen Ranglisten. Obschon drei Jahre jünger als Angehrn,
ist der 32-Jährige dem Schweizer (zwei WBO-WM-Kämpfe, ein Kampf um
den Interkontinental-Titel im Cruisergewicht) bezüglich Erfahrung
auf höchstem Niveau um Einiges voraus. Girard kämpfte je dreimal um
die EM und den WM-Titel der WBO, die als viertbedeutendster
Weltverband und die nächsthöhere Stufe nach der EM gilt. Der
mehrfache französische Meister bestritt seine letzten beiden
Titelkämpfe (EM und WBO-WM) im Cruisergewicht, nachdem er seine
Profilaufbahn vor einem Jahrzehnt wie der Thurgauer im
Halbschwergewicht begonnen hatte.
Girard schlug Angehrns Alptraum
Im letzten EM-Kampf zog Girard Ende Februar 1999 gegen Angehrns
ehemaligen Sparringpartner Alexej Iljin (Russ) um die damals
vakante Cruiser-EM durch technischen K.o. in Runde 10 den Kürzeren.
Im letzten November schliesslich ging Girard gegen den Engländer
Johnny Nelson in der 4. Runde k.o. Girard gilt als technisch höchst
versierter und ausdauernder Boxer, der schulbuchmässige Geraden und
Kombinationen schlägt. Die mangelhafte Schlagkraft erwies sich in
internationalen Titelkämpfen jedoch als bislang grösstes Handicap.
In Girards erstem von zwei WBO-WM-Kämpfen im Halbschwergewicht traf
er den jetzigen Superstar Dariusz Michalczewski (De/WBO-WM) im Juni
1996 allerdings so oft, dass ihm nach den zwölf Runden ein
Punktsieg zugestanden wäre.
(klei/sda)
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