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Angela Merkel als CDU-Chefin wiedergewählt

Montag, 6. Dezember 2004 / 19:21 Uhr

Düsseldorf - Mit einem enttäuschenden Resultat ist die CDU-Parteichefin Angela Merkel beim Parteitag in Düsseldorf im Amt bestätigt worden. Zuvor hatte die Oppositionsführerin ihre Partei auf einen konsequenten Reformkurs eingeschworen.

Angela Merkel hat die Bundestagswahl 2006 fest im Visier.

Bei der Wahl der Parteiführung erhielt Merkel nur 88,41 Prozent der Stimmen und damit sehr viel weniger als vor zwei Jahren. Damals hatte sie 93,7 Prozent bekommen. Merkel steht seit 2000 an der Spitze der konservativen Volkspartei. Damals erhielt sie sogar 95,9 Prozent.

Merkel hatte in ihrer Parteitagsrede Bundeskanzler Gerhard Schröder und dessen Regierung für Deutschlands schwerwiegende Probleme verantwortlich gemacht. Es herrsche Stillstand. "Rot-Grün dreht sich wie ein Hamster im Laufrad", sagte die CDU-Chefin. Sozialdemokraten und Grüne hätten keine Rezepte für die Zukunft.

CDU will grundlegend anders vorgehen

"Inkonsequente Politik hat dieses Land lange genug gehabt", rief Merkel den fast 1000 Delegierten zu. Die Union sage den Menschen, sie wolle es "grundlegend anders" machen, "damit es grundlegend besser werden kann".

Die Devise müsse sein: "Bewahren, was das Land voranbringt, verändern, was es belastet". Auf Grund ihrer Erfahrung als DDR-Bürgerin sage sie auch: "Sich zu Deutschland bekennen zu dürfen und Veränderungen zum Guten - das sind zwei Seiten ein und derselben Medaille."

Mit Geschlossenheit in die Wahlen

Mit Blick auf die Landtagswahlen 2005 und die Bundestagswahl 2006 forderte Merkel ihre Partei zur Geschlossenheit auf: "Von heute an heisst es: Attacke auf die anderen, kein Feuer auf uns selbst."

Führende Politiker der CDU mahnten beim Parteitag ebenfalls zur Einigkeit und unterstützten Merkels Reformkurs. In Düsseldorf soll insbesondere der Streit der Union-Parteien um eine Gesundheits-Reform endgültig abgeschlossen werden.

(rp/sda)