RELIGION
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Anglikanischer Erzbischof verteidigt Scharia-Äusserung

Montag, 11. Februar 2008 / 19:54 Uhr

London - Der anglikanische Erzbischof Rowan Williams hat seine umstrittenen Äusserungen zum Scharia-Recht verteidigt und damit die Kontroverse weiter angeheizt.

Erzbischof Rowan Williams hat seine umstrittenen Äusserungen zum Scharia-Recht verteidigt.

Der Generalsynode seiner Kirche sagte Williams, für einen Geistlichen der Kirche von England sei es «nicht unangebracht», die Anliegen anderer religiöser Gemeinden zu erörtern und öffentlich zu machen.

«Natürlich» übernehme er aber die Verantwortung für jegliche Unklarheit, die durch den missverständlichen Gebrauch bestimmter Worte entstanden sein könnte. Premierminister Gordon Brown lobte den obersten Geistlichen der Anglikaner als einen Mann «grosser Integrität» im Dienste der Gläubigen und der Gesellschaft.

Ein Sprecher des Premiers betonte, Brown verstehe die «Schwierigkeit», der sich Williams angesichts der Reaktionen auf seine Äusserungen ausgesetzt sehe.

Der Erzbischof habe seine Äusserung inzwischen in einen weiteren Rahmen gestellt. Andererseits wiederholte der Regierungssprecher eine frühere Stellungnahme, wonach das britische Recht auf jeden Fall Vorrang vor der Scharia haben müsse.

Williams hatte am Freitag in einem Interview die Einführung von Teilen der Scharia als «unvermeidlich» bezeichnet, um den sozialen Zusammenhalt im Königreich zu stärken. Zwei Mitglieder der Generalsynode forderten ihn danach öffentlich zum Rücktritt auf.

(smw/sda)