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Annan ruft zu Hilfe für palästinensische Flüchtlinge auf

Montag, 7. Juni 2004 / 17:16 Uhr

Genf - Die soziale und wirtschaftliche Lage palästinensischer Flüchtlinge hat sich seit Beginn der El-Aksa-Intifada 2000 verschärft. In Genf hat eine zweitägige Konferenz zur humanitären Hilfe für die 4,1 Millionen Menschen begonnen.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

350 Vertreter aus 62 Ländern und von 29 internationalen Organisationen nehmen an der Konferenz teil, die von der UNO-Hilfsorganisation für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) und der Schweiz organisiert wird.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan rief zur Unterstützung der palästinensischen Flüchtlinge auf. Diese Menschen müssten mit einer immer grösseren sozio-ökonomischen Notlage zurechtkommen, sagte er in einer Botschaft an die Konferenz.

Die Zahl der Palästinenser, die auf die Lebensmittelhilfe von UNRWA angewiesen sind, sei seit Beginn der zweiten Intifada im September 2000 von 130 000 auf 1,1 Millionen gestiegen und habe sich damit fast verzehnfacht.

Gleichzeitig nahm die Zahl der Palästinenser, die unter der Armutsgrenze mit weniger als zwei Dollar pro Tag leben, von 20 auf 60 Prozent zu.

Als ob das zunehmende Leid nicht genug wäre, in den vergangenen Monaten habe es auch mehr Gewalt gegeben. Dies rufe nach einer klaren Antwort der internationalen Gemeinschaft, sagte Annan weiter.

Das sei auch der Fall gewesen, als die israelische Armee im Mai eine grosse Zahl von Häusern in Rafah im Süden des Gazastreifens zerstört habe. Der UNO-Sicherheitsrat habe Israel mit einer Resolution aufgefordert, seinen Verpflichtungen unter dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Zerstörung von Häusern zu stoppen.

(bsk/sda)