KRIEG/TERROR
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Anschlag in Somalia - Zunehmende Gewalt

Freitag, 5. Januar 2007 / 12:13 Uhr

Nairobi - Bei einem Anschlag mit einer Handgranate auf äthiopische Soldaten in Mogadischu ist nach Augenzeugenberichten ein Mensch getötet worden. Einwohner berichteten von zunehmender Gewalt.

Einwohner berichteten von Strassensperren der zurückgekehrten Warlords.

Die Äthiopier hätten auf die Angreifer geschossen, meldete die Nachrichtenagentur SomaliNet. Einwohner aus Mogadischu berichteten, von den Islamisten vertriebene Clanchefs seien in die Stadt zurückgekehrt und hätten Strassensperren zwischen einzelnen Stadtvierteln errichtet, um mit Waffengewalt «Wegzoll» zu fordern.

Mittlerweile befinden sich 16 mutmassliche Islamisten im Gewahrsam kenianischer Behörden. Mehrere Hundert Islamisten sollen auf der bewaldeten Halbinsel Ras Komboni nahe der kenianischen Grenze Zuflucht gesucht haben.

Aufruf der EL-Kaida

El-Kaida-Vize Aiman el Sawahiri hatte die islamistischen Kämpfer in Somalia zu Selbstmordanschlägen gegen die äthiopischen Truppen aufgerufen. Die Islamisten sollten sich ein Beispiel am Vorgehen im Irak und in Afghanistan nehmen, sagte Sawahiri in einer Videobotschaft, die im Internet verbreitet wurde.

Nach Ablauf eines Ultimatums der Übergangsregierung zur offenbar wenig erfolgreichen Waffenabgabe am Donnerstag kündigte Ministerpräsident Ali Gedi die gewaltsame Entwaffnung an.

Beratungen der Kontaktgruppe

Unterdessen sind in Nairobi Vertreter einer internationalen Kontaktgruppe für Somalia unter dem Vorsitz der USA und Norwegens zusammengetroffen, um über eine Friedenslösung zu diskutieren.

Es geht unter anderem um den geplanten Einsatz einer afrikanischen Friedenstruppe. Bislang hat sich nur Uganda bereit erklärt, Soldaten für einen solchen Einsatz zu stellen.

Der Somalia-Kontaktgruppe gehören Vertreter der UNO, der USA, der EU, der Afrikanischen Union, der Arabischen Liga, der sieben in der Zwischenstaatlichen Behörde für Entwicklung (IGAD) zusammenarbeitenden ostafrikanischen Staaten sowie Grossbritanniens, Italiens, Norwegens, Schwedens und Tansanias an.

(ht/sda)


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