GESELLSCHAFT
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Arbeitsbedingungen in der Schweiz sind «spitze»

Dienstag, 3. April 2007 / 12:29 Uhr
aktualisiert: 13:33 Uhr

Bern - Die Arbeitsbedingungen in der Schweiz sind angenehm. In Punkto Arbeitszufriedenheit und Work-Life-Balance belegt die Schweiz im europäischen Vergleich Spitzenplätze. Nachholbedarf besteht hingegen beim Frauenanteil in Chefpositionen.

Die Schweiz nahm zum ersten Mal an der Europäischen Erhebung teil.

Jean-Daniel Gerber, Direktor des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), zeigte sich anlässlich der Präsentation des Berichts erfreut: «Bei uns herrschen gute bis sehr gute Arbeitsbedingungen.»

Im europäischen Vergleich ist denn auch die Arbeitszufriedenheit in der Schweiz mit 91 Prozent sehr hoch. Nur Norwegen, Dänemark und Grossbritannien liegen noch weiter vorn, wie die Studie belegt. «Attraktive Arbeitsplätze sind ein entscheidender Faktor im internationalen Standortwettbewerb», sagte Gerber.

88 Prozent der Befragten in der Schweiz geben an, dass sich ihre Arbeitszeiten gut oder sogar sehr gut mit familiären oder sozialen Verpflichtungen verbinden lassen. Im europäischen Durchschnitt sprechen nur 78 Prozent von einer solch guten Vereinbarkeit.

Weiterbildung wird angenommen

Zudem nehmen überdurchschnittlich viele Erwerbstätige an finanzierten Weiterbildungen teil. Nur Finnland und Schweden liegen hier höher.

«Wohl am meisten hat mich überrascht, wie wenig Chefpositionen in der Schweiz von Frauen besetzt werden», erklärte Willy Buschak, stellvertretender Direktor der europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. In der Schweiz geben nur 21 Prozent an, eine Frau als Vorgesetzte zu haben. Der europäische Wert liegt bei 24 Prozent.

Umfrage in 31 Ländern

Die Umfrage für das Jahr 2005 wurde in 31 europäischen Ländern durchgeführt. Der Bericht für die Schweiz wurde vom SECO in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz erstellt. Zu den Hauptthemen gehören Gesundheit, Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Schweiz nahm zum ersten Mal an der Europäischen Erhebung teil. Die Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen führt die Studie seit 1990 alle fünf Jahre durch.

(fest/sda)