Archäologen entdecken im ägyptischen Abydos Gold und Lapislazuli Sonntag, 25. Mai 2003 / 17:04 Uhr
Kairo - Deutsche Archäologen haben im oberägyptischen Abydos zwei grosse Tongefässe aus der Pharaonenzeit ausgegraben. In den mit Gips verschlossenen Behältern fanden sie 700 Gramm Gold, sechseinhalb Kilo des Halbedelsteins Lapislazuli sowie Holz- und Stoffreste.
 Ausgrabungsstätte im ägyptischen Abydos.
Wir können uns noch keinen richtigen Reim auf die Herkunft des Inhalts machen, sagte Günter Dreyer, Direktor des Deutsche Archäologischen Instituts in Kairo. Aber er ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und deutet darauf hin, dass es sich um die Reste einer Bestattung handelt, die gestört wurde.
Die Archäologen glauben, dass es sich bei den rund 3000 Jahre alten Gefässen um eine Opfergabe für den Totengott Osiris handelt, da Abydos in der so genannten Spätzeit ein Pilgerort für die Osiris-Verehrung war.
Das Goldblech und die fein polierten Lapislazuli-Steine können nach Ansicht der Experten von der Oberfläche eines Sarkophags entfernt worden sein. Zum Inhalt der beiden Tongefässe, die etwa 80 Zentimeter tief vergraben waren, gehören laut Dreyer auch eine Bronzestatue des als Pavian dargestellten Gottes Thot sowie ein silberner Osiris.
Silber war zur damaligen Zeit nur selten verwendet worden, da es noch teurer war als Gold. Ausserdem gehörten zur Füllung der Tongefässe auch die Scherben zweier weiterer Gefässe. Entdeckt wurden die Opfer-Gefässe östlich des Grabes von Pharao Den (rund 2930-2910 v. Chr.).
(bert/sda)
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