BOULEVARD
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Auch der Vatikan schreibt rot

Freitag, 5. Juli 2002 / 15:35 Uhr

Rom - Die Börsenkrise hat auch in der Bilanz des Vatikans tiefrote Spuren hinterlassen. Das Jahr 2001 wurde mit einem Verlust von fast 3,5 Mio. Euro (5,1 Mio. Fr.) abgeschlossen.

Das berichtete der für die Finanzen des Kirchenstaates zuständige Kardinal Sergio Sebastiani am Freitag in Rom. «Dies ist dem ungünstigen Verlauf der Weltwirtschaft zuzuschreiben, die von den Attentaten vom 11. September besonders belastet worden ist», sagte Sebastiani.

Insgesamt standen Ausgaben von 200,4 Mio. Euro Einnahmen von 197 Mio. Euro gegenüber. In den vorangegangenen acht Jahren hatte der Vatikan noch einen Überschuss erwirtschaftet. Im Jahr 2000 betrug der Gewinn knapp neun Millionen Euro.

Die Gewinne an den Finanzmärkten sind 2001 um 50 Prozent auf 32,9 Mio. Euro zusammen geschmolzen. Auch die Einnahmen aus Gebäudevermietungen seien leicht zurück gegangen, hiess es. Gleichzeitig seien die Spendeneinnahmen leicht auf rund 70 Mio. Euro gestiegen, hiess es.

Der Bilanzverlust sei durch das Vermögen des Vatikans bestens abgedeckt, betonte Ivan Ruggiero, der höchste Finanzbeamte des Kirchenstaates. Dieses betrage formell 670 Mio. Euro.
(gä/sda)