Bangladeschs Präsident nach Unruhen als Regierungschef vereidigt Sonntag, 29. Oktober 2006 / 16:16 Uhr aktualisiert: 19:52 Uhr
Dhaka - Nach blutigen Unruhen in Bangladesch mit 21 Toten hat Präsident Iajuddin Ahmed am Sonntag auch die Leitung einer Übergangsregierung übernommen. Ahmed wurde vom Obersten Richter des Landes vereidigt.
 Anhänger der regierenden Koalition und der oppositionellen Awami-Liga gerieten aneinander.
Die beiden grossen politischen Parteien konnten sich zuvor nicht auf einen Chef der Übergangsregierung einigen, der die Parlamentswahlen im kommenden Januar vorbereiten soll.
Der Streit zwischen der regierenden national-islamistischen Koalition von Ministerpräsident Khaleda Zia und der oppositionellen Awami-Liga hatte am Freitag in Dhaka und anderen Städten zum Ausbruch von Gewalt zwischen Tausenden von Anhängern beider Parteien geführt.
Die Opposition lehnt Ahmed als Übergangsregierungschef jedoch ab. Nun hat sie zu landesweiten Protesten aufgerufen, nachdem Ahmed die Regierung übernommen hat. Die Awami Liga rief für Montag zu Strassenblockaden und Demonstrationen auf, wie ein ranghohes Mitglied, Amir Hossain Amu, sagte.
Die Liga weise den Präsidenten in seiner neuen Funktion als Übergangsregierungschef weder zurück noch billige sie ihn: «Ob er angenommen wird, hängt von seinem Handeln ab.» Ahmed hatte sich zuvor als Übergangsregierungschef vereidigen lassen, nachdem seine Gespräche zur Bildung einer Regierung gescheitert waren.
Seit der Niederlage der Awami-Liga bei der Parlamentswahl im Oktober 2001 wird das bettelarme Land mit seinen - zu mehr als 85 Prozent muslimischen - 144 Millionen Einwohnern von einer von der BNP geführten Vier-Parteien-Koaslition regiert. Ihr gehören zwei radikalislamische Gruppierungen an.
(smw/sda)
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