Beachvolleyball: ärgerliche Niederlage für Kuhn/Benoit Donnerstag, 20. Juni 2002 / 19:22 Uhr
Gstaad - Nicole Schnyder-Benoit/Simone Kuhn haben am ersten Tag der Beachvolleyball-World-Tour in Gstaad die vorzeitige Achtelfinal-Qualifikation auf ärgerliche Weise verpasst. Die EM-Zweiten verloren nach der 10:5-Führung im Entscheidungssatz gegen Perrotta/Gattelli (It) noch.
(Si) Das Lausanner Duo Annik Skrivan/Sylvia Gintzburger verlor seine beiden Gruppenspiele gegen die neu formierten Deutschen Ina Maser/Ulrike Schmidt sowie gegen die Brasilianerinnen Alexandra/Mônica (Vierte im Auftakt-Turnier in Madrid) nach jeweils ansprechendem ersten Satz zweimal 19:21, 11:21. Bei ihrer zweiten Teilnahme in Gstaad besitzen die Westschweizerinnen nur noch theoretische Chancen für den Vorstoss in die Achtelfinals. Schnyder-Benoit/Kuhn müssen in ihrer abschliessenden Gruppenpartie die italienischen Qualifier De Marinis/Del Core bezwingen, wollen sie sich für das Scheitern in Madrid "rehabilitieren".
10:5 führte das beste Schweizer Frauenduo im dritten Satz gegen die Italienerinnen Lucilla Perrotta/Daniela Gattelli, als das "Nervenflattern" (Zitat Schnyder-Benoit) einsetzte. "Wir haben uns zu sicher gefühlt und waren zu unkonzentriert", gab die Seeländerin zu. "Die Niederlage ist sehr ärgerlich. Die Führung hat den Druck erhöht und wir haben ihm nicht standgehalten", ärgerte sich Simone Kuhn.
Die lange Zeit nervös und fehlerhaft agierenden Perrotta/Gattelli (sieben Anschlagfehler) buchten sieben Punkte in Folge und verwerteten nach 47 Minuten den ersten Matchball zum Sieg. Das Schweizer Paar zeigte aber insbesondere im mit 21:13 gewonnenen zweiten Satz, was für enorme Fortschritte es nicht erst seit dem unerwarteten zweiten Rang an der letztjährigen EM gemacht hat. Durch das variantenreiche Spiel mit vielen Finten und einigen wuchtig abgeschlossenen Angriffen waren die Italienerinnen im zweiten Durchgang schlicht chancenlos.
Im ersten Spiel gegen die tschechischen Lucky Looser Tobiasova/Teknedzjanova, die aufgrund der verletzungsbedingten Absage der Europameisterinnen Sfyri/Kaladassiou (Grie) ins Hauptfeld gerückt waren, hatten Schnyder-Benoit/Kuhn sehr konstant gespielt und die beiden Sätze jeweils 21:18 gewonnen.
Bei Skrivan/Gintzburger, die auf dem Spielfeld in ihrer Mimik und Ausstrahlung an lebensfrohe Brasilianerinnen erinnern, waren noch Mängel in der Aufschlag-Abnahme zu erkennen. Die jungen Lausannerinnen haben als bestes World-Tour-Resultat zwar erst Rang 47 (auf Gran Canaria 2001) stehen. Mittels gezieltem Training könnten aber sie in ein bis zwei Jahren ernsthafte Konkurrenz der derzeit -- aus Schweizer Sicht -- übermächtigen Schnyder-Benoit/Kuhn werden.
(sda)
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