WAHLEN
Anzeige
Bei Präsidentenwahl in Mazedonien zeichnet sich 2. Wahlgang ab

Mittwoch, 14. April 2004 / 23:08 Uhr

Skopje - Bei der Präsidentenwahl in Mazedonien zeichnet sich ein zweiter Wahlgang ab. Regierungschef Branko Crvenkovski liegt nach Auszählung von 50 Prozent der Stimmen vorn. Er dürfte aber die notwendige Mehrheit verpassen.

Regierungschef Branko Crvenkovski liegt nach Auszählung von 50 Prozent der Stimmen vorn.

Laut Crvenkovskis Partei SDSM bringt es der Ministerpräsident bisher auf 216 002 Stimmen. In der Stichwahl dürfte der 41-Jährige auf den ebenfalls mazedonisch-stämmigen Oppositionspolitiker Sasko Kedev treffen. Dieser erreichte in der ersten Zwischenbilanz 174 395 Stimmen.

Kedevs Partei VMRO-DPMNE räumte einen knappen Rückstand ihres Kandidaten ein. Mit offiziellen Ergebnissen wird nicht vor Donnerstagabend gerechnet.

Weit abgeschlagen folgten die beiden Kandidaten der albanisch-stämmigen Minderheit. Sowohl Gezim Ostreni, Mitglied der Regierungskoalition (24 959 Stimmen), als auch Zidi Xhelili (12 961 Stimmen) blieben chancenlos.

Nach Einschätzung von Beobachtern könnten die Stimmen der albanischen Wähler bei der Stichwahl entscheidend sein. Diese findet am 28. April statt.

Stimmberechtigt waren rund 1,6 Millionen Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 70 Prozent. Der Wahlverlauf wurde von rund 3500 mazedonischen und internationalen Experten beobachtet.

Der Urnengang verlief nach übereinstimmenden Berichten ohne bedeutende Zwischenfälle. Am Abend versammelten sich im westmazedonischen Tetovo mehr als tausend Albaner zu einer Demonstration. Dabei sei zwar geschossen worden. Über Opfer sei aber nichts bekannt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.

Die vorzeitige Präsidentschaftswahl war notwendig geworden, nachdem Amtsinhaber Boris Trajkovski im vergangenen Februar bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben gekommen war.

(pt/sda)