Bewegende Trauerfeier für Fourniret-Opfer Samstag, 24. Juli 2004 / 19:17 Uhr
Namur - Fast 15 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod hat eines der mutmasslichen Opfer des geständigen französischen Serienmörders Michel Fourniret seine letzte Ruhe gefunden. Die Trauerfeier fand im südbelgischen Namur statt.
Fourniret hat mehrere Kinder auf seinem Gewissen.
Angehörige und Freunde nahmen dort Abschied von dem nur zwölf Jahre alt gewordenen Mädchen. Bis zu 3500 Menschen versammelten sich vor der Kirche Saint Loup in Namur. Das belgische Fernsehen übertrug die Feier direkt. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis am nächsten Dienstag statt.
An der Feier in Namur nahmen auch die Eltern der Dutroux-Opfer Julie Lejeune und Melissa Russo teil. Justizministerin Laurette Onkelinx nahm privat an der Feier teil.
Bei den Ermittlungen gegen den im Juni zu lebenslanger Haft verurteilten Mörder und Kinderschänder Marc Dutroux hatten die Ermittler zeitweise eine Verbindung zum Fall des zwölfjährigen Mädchens untersucht.
Nach Fournirets eigenen Angaben hatte er das Mädchen am 20. Dezember 1989 entführt. Ihre sterblichen Überreste wurden am 3. Juli dieses Jahres auf dem Gelände eines Schlosses in den französischen Ardennen ausgegraben.
Der in Belgien in Haft sitzende Fourniret hat bisher neun Morde gestanden. Der 62-Jährige führte die Polizei zu den Orten, wo er die Leichen des Mädchens und einem weiteren Opfer, einer 22-jährigen französischen Studentin, verscharrt hatte.
Ihm hatte das Schloss zeitweise gehört, das er mit dem Geld aus einem Goldschatz bezahlt hatte. Der rätselhafte Schatz ist nach einem Pressebericht die Beute einer berühmten französischen Bankeinbrecher-Bande der 80er Jahre.
Fourniret habe mit Informationen von Mithäftlingen nach einer früheren Entlassung aus dem Gefängnis die Goldmünzen und Goldbarren dieser Bande gestohlen, schrieb die Tageszeitung Libération.
Er habe die Beute, etwa 50 Kilogramm Gold, 1988 auf einem kleinen Friedhof bei Paris ausgegraben. Die Gefährtin des Mithäftlings, die ihn zu dem Versteck geführt hatte, habe Fourniret dann als lästig gewordene Mitwisserin erschossen.
(rr/sda)
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