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Birmas Oppositionsführerin San Suu Kyi wieder frei

Montag, 6. Mai 2002 / 07:41 Uhr
aktualisiert: 12:05 Uhr

Rangun - Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wird nach nach Angaben des birmanischen Botschafters in Washington Linn Myaing aus dem Hausarrest entlassen. Die Friedensnobelpreisträgerin könne sich ab Montag wieder politisch betätigen.

Stand unter Hausarrest: Aaung San Suu.

In der Hauptstadt Rangun hatte es bereits gestern geheissen, Suu Kyi habe eine Vereinbarung mit der regierenden Militärjunta erzielt, die ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) ausserdem grössere Freiheiten einräume.

Einzelheiten der Vereinbarung blieben zunächst unklar. Angaben aus Diplomatenkreisen zufolge solle darin aber der NLD grösserer politischer Spielraum zugebilligt werden. In den vergangenen Tagen hatten sich Hinweise auf eine bevorstehende Freilassung der 56-Jährigen verdichtet.

Wegen der Verhandlungen zwischen Opposition und Generälen hatte sich der Termin aber offenbar verschoben. Suu Kyi war im September 2000 unter Arrest gestellt worden, nachdem sie versucht hatte, entgegen eines Verbots der Militärs aus der Hauptstadt Rangun abzureisen. Sie durfte bereits von 1989 bis 1995 ihr Anwesen nicht verlassen. Die NLD errang bei der Parlamentswahl 1990 einen deutlichen Sieg. Die international geächtete Militärjunta weigert sich jedoch bis heute, das Wahlergebnis anzuerkennen und die Macht abzugeben. Vertreter der internationalen Gemeinschaft äusserten sich wiederholt besorgt über die Lage in Birma und forderten eine Freilassung aller politischen Gefangenen. Nach Schätzungen der Europäischen Union sitzen mehr als tausend Gegner der Militärjunta im Gefängnis.
(bb/sda)