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Bombenanschlag in Tel Aviv

Sonntag, 11. Juli 2004 / 08:29 Uhr
aktualisiert: 09:58 Uhr

Tel Aviv - Bei einem Bombenanschlag an einer Bushaltestele in Tel Aviv ist eine Israelin getötet worden. 20 weitere Menschen wurden verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte.

Für einmal sei kein Selbstmordattentäter am Werk gewesen.

Demnach explodierte die Bombe, als im Morgenverkehr gerade ein Bus einfuhr. Der Sprengsatz sei in der Nähe einer Bushaltestelle im Gebüsch versteckt gewesen.

Rettungskräfte versorgten die Opfer, die anschliessend in umliegende Spitäler gebracht wurden. Augenzeugen berichteten im israelischen Radio, es habe eine starke Explosion gegeben. Am Anschlagsort sei Panik ausgebrochen.

Der Bus und mehrere Gebäude wurden durch die Explosion beschädigt. Polizisten sperrten den Anschlagsort, eine Hauptverkehrsstrasse, weiträumig ab und durchkämmten mit Suchhunden die Umgebung, um mögliche weitere Bomben rechtzeitig zu finden.

Die El-Aksa-Brigaden bekannten sich in einem Telefonanruf bei der Nachrichtenagentur afp in Nablus im Westjordanland zu dem Anschlag.

Der Anschlag sei "eine Vergeltung für Israels Verbrechen in Nablus und im Gazastreifen", sagte der anonyme Anrufer der El-Aksa-Brigaden. Die radikale Gruppe ist ein bewaffneter Arm der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat.

Zuletzt war am 14. März ein Attentat in Israel verübt worden. Bei dem Doppelanschlag im Süden von Tel Aviv starben zehn Menschen, unter ihnen die beiden Selbstmordattentäter.

In der Nähe des Ortes des Anschlags vom Sonntag hatten sich im Januar vergangenen Jahres zwei palästinensische Selbstmordattentäter nahezu zeitgleich in die Luft gesprengt. Dabei kamen 23 Menschen ums Leben.

(rr/sda)