INLAND
Anzeige
Botschafter Peter Friederich verlässt das EDA per Ende Monat

Freitag, 20. September 2002 / 17:43 Uhr

Bern - Peter Friederich, früherer Botschafter in Luxemburg, verlässt auf eigenen Wunsch das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) per 30. September. Gegen ihn läuft eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf Geldwäscherei.

Um seine Verteidigung mit der nötigen Unabhängikeit sicherzustellen, habe Friederich vom Recht Gebrauch gemacht, vorzeitig in den Ruhestand zu treten, schreibt das EDA in einem Communiqué. Die Beendigung von Friederichs Arbeitsverhältnis geschehe im gegenseitigen Einvernehmen.

Friederich war zuletzt Botschafter in Luxemburg. Zuvor vertrat er die Schweiz als Botschafter in Vietnam und Kuba. Er komme nun in den Genuss der vorsorgerechtlichen Altersrente, die er sich in über 30 Dienstjahren erworben habe. Über das Bundespersonalrecht hinaus bestehen laut EDA-Communiqué keine weiteren Ansprüche.

Mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werde das EDA als Arbeitgeber durch das hängige Strafverfahren nicht mehr betroffen, hiess es in der Mitteilung weiter.

Friederich war am 8. Juli unter dem Verdacht auf Geldwäscherei in Untersuchungshaft genommen worden. Am 23. Juli stellte ihn das EDA bis zum 30. September vom Dienst frei. Am 21. August hatte der Bundesrat Friederich von seinem Posten als Missionschef in Luxemburg abberufen.

Friederich steht unter dem Verdacht, Drogengelder gewaschen zu haben. Im Zentrum stehen dabei Finanztransaktionen im letzten Jahr. Dabei geht es um vier Bareinzahlungen auf ein privates Konto Friederichs bei einer Luxemburger Bank in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Franken.

(sda)