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Botschaftsbewachung: Disziplin der WK-Truppen mangelhaft

Sonntag, 11. April 2004 / 14:41 Uhr

Bern - Bei der Bewachung von ausländischen Botschaften durch WK-Truppen ist es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Nachlässigkeiten und Unachtsamkeiten gekommen.

Die Schweizer Armee wird auch zukünftig für die Botschaftsbewachung abgestellt.

Claude Gerbex, stellvertretender Informationschef des VBS, bestätigte einen entsprechenden Bericht der NZZ am Sonntag. Es seien Vorfälle passiert, welche innerhalb der Truppen disziplinarrechtlich sanktioniert worden seien, sagte Gerbex ohne Details zu nennen.

Die Milizarmee sei ein Spiegel der Gesellschaft, so der VBS-Sprecher weiter. In jeder Kompanie gebe es undisziplinierte Leute. Laut Gerbex haben die Kommandanten vom Führungsstab der Armee den Befehl zu schärferen Kontrollen erhalten.

Auch die dreitätige, modulartige Ausbildung soll optimiert werden. Diskutiert wird derzeit auch wie die subsidiär eingesetzten Truppen noch besser geschützt werden können.

Kostengünstigste Lösung

Die ausländischen Botschaften sollen auch in Zukunft unter Mithilfe der Schweizer Armee bewacht werden, sagte Justizminister Christoph Blocher in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Es sei dies die kostengünstigste Lösung, und der Bund habe keine andere Möglichkeit.

Wenn diese Situation aber 20 bis 30 Jahre lang andauere, müssten die Polizeikräfte in den Kantonen aufgestockt werden, so Blocher.

Rund 460 WK-Soldaten unterstützen derzeit die lokale Polizei in Bern, Zürich und Genf bei der Bewachung ausländischer Botschaften und Institute. In Zürich stehen momentan 100, in Bern 160 und in Genf 200 Soldaten im Einsatz.

(rp/sda)