Brown-Regierung wird Finanzschwindel vorgeworfen Montag, 17. Mai 2010 / 12:58 Uhr
London - Der neue britische Finanzminister George Osborne hat der Vorgängerregierung Mauschelei bei der Haushaltsführung vorgeworfen. «Sie haben die Zahlen an den Haushalt angepasst, obwohl sie den Haushalt an die Zahlen hätten anpassen sollen», sagte Osborne.
 Brown wird mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Die Labour-Regierung von Ex-Premier Gordon Brown habe Prognosen manipuliert, um einen Etat nach ihren Wünschen zu schaffen, ergänzte der Finanzminister im Gespräch mit der «Financial Times» (Montagsausgabe). «Wir finden jede Menge Leichen in den Kellern.» Allerhand Entscheidungen seien in letzter Minute getroffen worden.
Die neue Koalitionsregierung unter dem konservativen Premierminister David Cameron und seinem Vize Nick Clegg von den Liberal-Demokraten stehen unter Druck, das britische Rekorddefizit von 163 Milliarden Pfund (224 Mrd. Franken) zu senken.
Gegen überzogene Bankerlöhne
Diese Woche soll eine neue Finanzaufsicht ihre Arbeit aufnehmen. Sie soll die Regierung bei der Sanierung des Haushalts kontrollieren.
Osborne will im Zuge der Finanzkrise auch gegen überzogene Bankerlöhne vorgehen. Die Löhne in der Finanzbranche und in anderen Teilen der Gesellschaft klafften zu stark auseinander, sagte er der «Financial Times». «Ich glaube nicht, dass das besonders gesund ist.» Eine neue Steuer auf Banker-Boni-Zahlungen lehne er aber ab.
(fkl/sda)
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