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Bund übt scharfe Kritik an Heilmittelkontrolle

Sonntag, 5. Januar 2003 / 13:13 Uhr
aktualisiert: 13:43 Uhr

Bern - Ein Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle stellt Mängel bei der Heilmittelkontrolle Swissmedic fest. Der Bericht ortet zahlreiche Schwachstellen, die mit hoher Priorität angegangen werden müssten. Swissmedic weiss von den Lücken.

Der im SonntagsBlick erwähnte Bericht bemängelt unter anderem die fehlende Risikoanalyse bei der Heilmittelkontrolle. Swissmedic ist mit Hochdruck daran, eine Risikoanalyse auszuarbeiten, sagte dazu Suzanne Auer, Informationschefin des Departements des Innern. auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Kritisiert wird zudem, dass die Heilmittelkontrolle über zu wenig personelle Ressourcen verfüge, um ihre Aufgaben nach dem neuen Heilmittelgesetz zu erfüllen. Das Problem ist erkannt, sagte dazu Auer. Man sei sich bei Swissmedic im Klaren, dass Handlungsbedraf bestehe.

Ein weiteres Problem sieht der Bericht bei der Zusammenarbeit zwischen der Heilmittelkontrolle und den Kantonen im Bereich der Marktüberwachung. Überdies müsse die Schaffung einer einheitlichen Informatikplattform bei Swissmedic angegangen werden.

Oberstes Ziel der Heilmittelkontrolle sei die Gewährleistung der Arzneimittelsicherheit, sagte Swissmedic-Sprecherin Monique Helfer auf Anfrage. Diese war immer sichergestellt. Es hat nie für jemanden eine Gefahr bestanden, sagte Helfer.

Die Heilmittekontrolle war bereits nach der Affäre VanTX in die Kritik geraten. Die Firma VanTX hatte 1999 in osteuropäischen Ländern Probanden für Tests mit Medikamenten in der Region Basel angeworben und sie ungenügend informiert und betreut.

Drei Jahre nach Auffliegen der Affäre sind zwar immer noch gewisse Medikamente im Handel, die aus diesen Menschen-Studien stammen, wie Swissmedic gegenüber der sda bestätigte. Bei den betroffenen Arzneimitteln besteht jedoch kein Sicherheitsrisiko, betonte die Swissmedic-Sprecherin.

Anderer Ansicht war Dominique Sprumont, Professor an den Universitäten in Freiburg und Neuenburg, der die VanTX-Affäre im Auftrag von Swissmedic mituntersucht.

(bert/sda)