Bundesrat Deiss appelliert an die Konfliktparteien in Nahost Freitag, 29. März 2002 / 22:26 Uhr
Bern - Die Schweiz hat Israel aufgerufen, den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat zu verschonen und sich aus Ramallah zurückzuziehen. Die Schweiz unterstützt zudem den Friedensplan, der von der Arabischen Liga vorgelegt wurde.
 Bundesrat Joseph Deiss appelliert an den Nahost.
Aussenminister Joseph Deiss bezeichnete Arafat als legitimen
Vertreter der palästinensischen Autorität, der verschont werden
müsse. Wie der Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige
Angelegenheiten (EDA) gegenüber Schweizer Radio DRS erklärte, trägt
die israelische Aktion gegen die Palästinenser nicht dazu bei, die
Gewaltspirale zu brechen.
Der Aussenminister fügte an, dass auch die palästinensische Seite
der Gewalt abschwören müsse. Er verurteile deshalb klar die
Selbsmordattentate, die immer wieder die israelische
Zivilbevölkerung in Mittleidenschaft ziehen.
Bei einem Gespräch mit dem palästinensischen Aussenminister Nabil
Schaath vom Donnerstag habe er gefordert, dass sich Arafat nochmals
an die palästinensische Bevölkerung richte. Dieser soll einen Stopp
der Selbstmordattentate bewirken.
Die Schweiz könne aber mit ihren Appellen keine Lösung erzwingen.
Trotzdem wünsche die Schweiz eine Weiterführung der Mission von
US-Sondervermittler Anthony Zinni. Die Schweiz bewerte auch den
Beschluss der Arabischen Liga positiv, am Donnerstag in Beirut den
saudischen Friedensplan zu verabschieden.
Deiss rief aber vor allem die Grossmächte dazu auf, ihren Einfluss
auf Israel und die Palästinenser geltend zu machen. Er nannte dabei
namentlich die USA, die Europäische Union und Russland.
(kil/sda)
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