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Bundesrat Deiss kündigt stärkeres UNO-Engagement an

Freitag, 30. August 2002 / 18:30 Uhr

Zürich - Die Schweiz wird laut Bundesrat Joseph Deiss ihr entwicklungspolitisches Engagement als Vollmitglied der UNO vertiefen. Die UNO sei das Instrument im Kampf gegen die Armut, sagte Deiss an der Jahreskonferenz für Entwicklungszusammenarbeit.

Mit der Aufnahme als Vollmitglied der UNO in elf Tagen werde die Schweiz vom Juniorpartner zum vollwertigen Partner, welcher volle Verantwortung übernehmen könne, sagte Deiss gemäss dem vorab verbreiteten Redetext.

Der Kampf gegen die Armut sei die grösste Herausforderung der Menschheit. Und dieser Kampf müsse gemeinsam geführt werden, forderte der Schweizer Aussenminister in Zürich. Die UNO sei heute die einzige Organisation, welche einen solchen weltweiten Schulterschluss zur Bezwingung der Armut ermöglichen könne.

Gerade im Vorfeld des UNO-Umweltgipfels von Johannesburg habe sich aber gezeigt, wie weit die Welt von einer einheitlichen nachhaltigen Entwicklungspolitik noch entfernt sei. Hier biete sich für die neutrale Schweiz die Gelegenheit, vermittelnd zu wirken, da sie nicht von «früheren Kolonialansprüchen» belastet sei.

Beim Kampf gegen die Armut gehe es auch um den Fortbestand «unseres eigenen Wohlstandes». Damit dieser erhalten bleibt, bedarf es laut Deiss eines weltweiten Gesinnungswandels. Als vollwertiger Partner der UNO wolle die Schweiz sich dafür einsetzen, um diesen Wandel herbeizuführen, versprach der Bundesrat.
(ms/sda)