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Bundesrat Deiss wirbt für Davos als WEF-Standort

Montag, 4. Februar 2002 / 22:10 Uhr

New York - «'Davos' ist in Davos»: Mit diesen Worten hat sich Bundesrat Joseph Deiss in New York für den Standort Schweiz stark gemacht. Im «Big Apple» drohe das Weltwirtschaftsforum (WEF) im vielfältigen Angebot der Metropole unterzugehen.

Bundesrat Joseph Deiss.

Das Treffen in Davos sei einmalig, sagte Deiss am Montag vor Schweizer Medienvertretern. Etliche Forumsteilnehmer hätten ihm gesagt, dass sie den «Geist von Davos» in New York vermissten. Die Schweiz habe ein Interesse daran, dass das WEF auch nach 2003 in Davos bleibe.

Er werde sich «gegen ein feindliches Übernahmeangebot» aus den USA wehren, sagte der Schweizer Aussenminister. Um einen reibungslosen Ablauf des Forums im nächsten Jahr in Davos garantieren zu können, müssten aber zusätzliche Anstrengungen für die Sicherheit unternommen werden.

Deiss lobte die Themenauswahl des diesjährigen WEF: Es sei nicht hauptsächlich um die Wirtschaft gegangen. Das Forum sei vielmehr zu einer Schnittstelle von Wirtschaft und Politik geworden. Er hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleiben werde.

Eine positive Bilanz zog auch Bundespräsident Kaspar Villiger, der die «perfekte Organisation» und den «reibungslosen Ablauf» lobte. Bundesrat Pascal Couchepin betonte, dass ein «Zeichen der Solidarität» gesetzt worden sei.

Der renommierte US-Wirtschaftsexperte Jeffrey Sachs ging mit den internationalen Finanzinstitutionen hart ins Gericht: Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank seien schuld daran, dass Millionen von Menschen als Folge von Armut in aller Stille zu Tode kommen.

IWF und Weltbank trügen mit den Reformprogrammen, die sie den Entwicklungsländern aufzwängten, die Verantwortung, sagte Sachs und schlug einen «Business-Plan» für die Bekämpfung der Armut vor.
(sk/sda)