Bundesrat will bessere Vorsorge bei Erdbeben Mittwoch, 1. April 2009 / 14:27 Uhr
Bern - «Die Bevölkerung der Schweiz ist vor Erdbeben nicht ausreichend geschützt», ist der Bundesrat überzeugt. Er will deshalb in den Jahren 2009 bis 2012 die Erdbebenvorsorge verstärken.
Bundesrat Moritz Leuenberger will die Betroffenen sensibilisieren und fachlich unterstützen. (Archivbild)
Zwar seien Erdbeben in der Schweiz «sehr sehr selten», sagte Bundesrat Moritz Leuenberger vor den Medien in Bern. Doch vom Schadenspotenzial her seien sie gefährlicher als Hochwasser oder Lawinen.
Der Bund könne bei Erdbeben aber nur mit Bauvorschriften vorsorgen, erklärte Leuenberger weiter - und zwar nur für die eignen Bauten oder für Bauten und Anlagen, die er beaufsichtigt oder subventioniert. Im Übrigen komme dem Bund nur eine fördernde Rolle zu.
Konkret kontrollieren derzeit nur die Kantone Basel-Stadt und Wallis - die beiden besonders gefährdeten Kantone - die Anwendung der Normen zur Erdbebensicherheit auch bei privaten Bauvorhaben. Die anderen Kantone überwachen lediglich die Erdbebensicherheit ihrer wichtigsten kantonalen Gebäude.
Verantwortung wahrnehmen
Kantone, Gemeinden und Private sollten als Baubehörden und Bauherren «ihre Selbstverantwortung stärker wahrnehmen», fordert deshalb der Bundesrat.
Der Bund will nun seine Rolle als Förderer und Koordinator der Erdbebenvorsorge intensivieren: Einerseits will er Vorbild sein, anderseits die Betroffenen sensibilisieren und fachlich unterstützen. Die vorgeschlagenen Massnahmen kosten die Steuerzahlenden rund 10 Millionen Franken verteilt auf vier Jahre.
Die Gefahr eines Erdbebens wird heute in der Schweiz als mässig bis mittel eingestuft, ausser im Wallis und der Region Basel. (bert/sda)
Artikel-Empfehlungen:
| 24.Feb 16:40 Uhr
Basler Chemie investiert in Erdbebensicherheit |
| 17.Jan 08:53 Uhr
Leichtes Erdbeben im St. Galler Oberland |
| 5.Jan 07:58 Uhr
Leichtes Erdbeben bei Buchs - keine Schäden zu erwarten |
|