Bush erlaubt Terroristen-Verurteilung vor Militärgerichten Mittwoch, 14. November 2001 / 06:34 Uhr aktualisiert: 08:54 Uhr
Washington - US-Präsident George W. Bush hat die Verurteilung
mutmasslicher ausländischer Terroristen vor US-Militärgerichten
erlaubt. Der US-Präsident unterzeichnete gestern eine
entsprechende Verordnung.
Die Militärverordnung gebe Bush ein weiteres Mittel zur Bekämpfung
des Terrorismus, teilte eine Sprecherin des Weissen Hauses in
Washington mit. Sie ermächtigt Bush, den Verteidigungsminister mit
der Errichtung einer Militärkommission zur Verurteilung
mutmasslicher Terroristen zu betrauen.
Die Militärgerichte hätten im Vergleich zu Zivilgerichten den
Vorteil, Zeugen und Untersuchungsmethoden besser geheim halten zu
können. Das System solcher Gerichte sei unter anderem im Zweiten
Weltkrieg gegen deutsche Saboteure angewandt worden.
Ein Regierungsbeamter sagte, die Verurteilung «prominenter
Terroristen wie etwa Osama bin Laden» könne aus Sicherheitsgründen
nicht vor einem regulären Zivilgericht erfolgen. Bush sei der
Ansicht, dass die Errichtung solcher Gerichte eine «hilfreiche
Option sind, die El-Kaida-Verdächtigen zur Verantwortung zu
ziehen.»
Die USA werfen der El-Kaida-Organisation des Moslem-Extremisten
Osama bin Laden vor, hinter den Anschlägen auf das World Trade
Center und das US-Verteidigungsministerium zu stecken, bei denen am
11. September rund 4500 Menschen ums Leben kamen.
(bb/sda)
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