WHITEHOUSE
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Bush gratuliert Pelosi

Mittwoch, 8. November 2006 / 15:19 Uhr

Washington - US-Präsident George W. Bush hat am Morgen (Ortszeit) mit der designierten demokratischen Mehrheitsführerin im Abgeordnetenhaus, Nancy Pelosi, telefoniert. Er gratulierte ihr zum Wahlerfolg ihrer Partei.

George W. Bush zeigte sich enttäuscht nach der Wahl.

Das Gespräch habe mehrere Minuten gedauert und Bush habe Pelosi, die als erste Frau der US-Geschichte Parlamentspräsidentin wird, die Zusammenarbeit angeboten, zitierte der Sender CNN Präsidentensprecherin Dana Perino.

Weiter hiess es, dass Bush Pelosi und weitere demokratische Führungspersönlichkeiten für Donnerstag zum Mittagessen ins Weisse Haus eingeladen habe.

Der Präsident wollte sich um 19 Uhr (MEZ) auf einer Pressekonferenz ausführlich zum Wahlergebnis äussern.

«Ohrfeige» für Bush

US-Präsident George W. Bush zeigte sich nach Angaben des US- Nachrichtensenders CNN enttäuscht über den Verlust der Mehrheit im Abgeordnetenhaus.

Nach Ansicht von Alfred Defago kommt der Wahlausgang in den USA einer «Ohrfeige» für Präsident George W. Bush gleich.

«Das Regieren wird für ihn deutlich unangenehmer», sagte der frühere Schweizer Botschafter in den USA am Morgen.

Wende nicht zu erwarten

1994 habe der damalige demokratische Präsident Bill Clinton bei den Zwischenwahlen eine ähnlich deutliche Niederlage erlitten, rief Defago in der Sondersendung von SF1 in Erinnerung.

Danach habe Clinton die Wende nach rechts vollzogen und mit den Republikanern zusammengearbeitet.

Ein ähnlich deutlicher Kurswechsel sei bei Bush nicht zu erwarten, sagte Defago, zumal der Präsident als sehr prinzipientreu - «um nicht zu sagen: stur» gelte.

«Neue Wege suchen»

Im Fall des Irak bleibe Bush allerdings nichts anderes übrig, als zusammen mit den Demokraten «neue Wege zu suchen».

Bei der umstrittenen Einwanderungspolitik wiederum sei es möglich, dass der gewiefte Taktierer Bush eine «relativ grosszügige Lösung» zu finden versuche, sagte Defago, der seit 2001 an der Universität von Wisconsin Internationale Beziehungen lehrt.

(rr/sda)


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