SAUBER MOTORSPORT
Anzeige
Buttons erster GP-Sieg - Podestplatz für Heidfeld

Sonntag, 6. August 2006 / 22:25 Uhr

Jenson Button ist im dramatisch verlaufenen, mehrheitlich auf nasser Fahrbahn ausgetragenen Grand Prix von Ungarn zu seinem ersten Sieg in der Formel 1 gekommen.

Jenson Button im Honda.

Button war zwar schon viermal Zweiter und neunmal Dritter, auf seinen ersten Triumph musste er sich aber bis zum 113. Grand Prix gedulden. Der Sieg des Engländers war der erst dritte für Honda, das auf diese Saison hin nach dem Aufkauf des BAR-Rennstalls wieder den Schritt in die Eigenständigkeit getan hat. Die anderen zwei Siege eroberten die Japaner Mitte der Sechzigerjahre.

Für den ersten Podestplatz für das Team BMW-Sauber sorgte Nick Heidfeld, der sich als Dritter klassierte. Insgesamt hätte es in Ungarn sogar acht WM-Punkte für BMW-Sauber gegeben. Formel-1- Debütant Robert Kubica wurde aber lange nach Rennschluss wegen Untergewichts (2 kg) diqualifiziert. Der Pole hatte seinen ersten Grand Prix im 7. Rang beendet.

Heidfeld stand nach einem Formel-1-Rennen zum fünften Mal auf dem Podium. Zuvor war der Gladbacher je zweimal Zweiter und Dritter geworden. Kubica musste sich nach einem zweiten Dreher zwar eine neue Frontpartie abholen, zeigte sonst aber in seinem ersten Grand Prix eine sehr abgeklärte Leistung, obwohl er bei Regen erstmals in einem Formel-1-Auto unterwegs war.

Attraktives Rennen

Auf dem Hungaroring, auf dem das Überholen auf trockener Piste praktisch unmöglich ist, und auf dem in der Vergangenheit zahlreiche Rennen zu langweiligen Prozessionen wurden, fand die bisher attraktivste Formel-1-Veranstaltung in diesem Jahr statt.

Den ersten Teil der Geschichte schrieb Fernando Alonso. Obwohl er nach der Zeitstrafe im Qualifying nur aus der 15. Position gestartet war, tauchte der Weltmeister nach knapp einem Drittel des Pensums an der Spitze auf. Den Vorstoss verdankte er vor allem den Michelin-Reifen, die am Renault optimal funktionierten und die den Bridgestone-Pneus deutlich überlegen waren.

Nach 52 der 70 Runden war der Traum vom Sieg für den Spanier aber vorbei. Er rutschte von der Strecke in den Reifenstapel, nachdem beim letzten Zwischenstopp das rechte Hinterrad nicht richtig befestigt worden war.

Michael Schumacher schien mit Blick auf den Titelkampf dadurch zum grossen Profiteur zu werden. Der Rekordchampion lag bis vier Runden vor Schluss auf Platz 2, als auch für ihn das Aus kam. Er hatte sich bei einem Rencontre mit Heidfeld die Vorderradaufhängung am Ferrari beschädigt. Schumacher wurde noch als Neunter gewertet. Nach der Disqualifikation von Kubica rückte er auf den 8. Rang vor und ergatterte noch einen WM-Punkte.

Resultate:
1. Jenson Button (Gb), Honda. 2. Pedro de la Rosa (Sp), McLaren-Mercedes, 30,8 Sekunden zurück. 3. Nick Heidfeld (De), BMW-Sauber, 43,8. 4. Rubens Barrichello (Br), Honda, 45,2. 5. eine Runde zurück: David Coulthard (Gb), Red Bull-Ferrari. 6. Ralf Schumacher (De), Toyota. 7. Felipe Massa (Br), Ferrari. 8. drei Runden zurück: Michael Schumacher, Ferrari (nicht am Ziel). 9. Tiago Monteiro (Por), Midland-Toyota. 10. Christijan Albers (Ho), Midland- Toyota.

11. vier Runden zurück: Scott Speed, Toro Rosso-Cosworth. 12. fünf Runden zurück: Jarno Trulli (It), Toyota. 13. Takuma Sato (Jap), Super Aguri-Honda. -- Robert Kubica (Pol), BMW-Sauber (7.) disqualifiziert wegen zu geringem Gesamtgewicht. -- 22 Fahrer gestartet, 13 klassiert, 12 am Ziel. -- Schnellste Runde: Massa (65.) in 1:23,516 (188,845 km/h).

WM-Stand: (nach 13 von 18 Rennen)
Fahrer: 1. Alonso 100. 2. Michael Schumacher 90. 3. Massa 52. 4. Fisichella 49. 5. Räikkönen 49. 6. Button 31. 7. Montoya 26. 8. Barrichello 21. 9. Heidfeld 19. 10. Ralf Schumacher 16. 11. Coulthard 14. 12. De la Rosa 10. 13. Trulli 10. 14. Villeneuve 7. 15. Webber 6. 16. Rosberg 4. 17. Klien 2. 18. Liuzzi 1. 19. Speed 0. 20. Monteiro 0. 21. Albers 0. 22. Sato 0. 23. Ide 0. 24. Montagny 0.

Teams: 1. Renault 149. 2. Ferrari 142. 3. McLaren-Mercedes 85. 4. Honda 52. 5. Toyota 26. 6. BMW- Sauber 26. 7. Red Bull-Ferrari 16. 8. Williams-Cosworth 10. 9. Toro Rosso-Cosworth 1. 10. Midland-Toyota 0. 11. Super Aguri-Honda 0.

Nächstes Rennen: GP der Türkei in Kurtköy am 27. August.

(bert/Si)