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Dämpfer für Hoffnungen auf Waffenstillstand in Gaza

Freitag, 16. Januar 2009 / 15:30 Uhr
aktualisiert: 16:31 Uhr

Tel Aviv/Gaza/Jerusalem - Die Hoffnungen auf ein rasches Kriegsende im Gazastreifen haben einen Dämpfer erhalten. Die radikalislamische Hamas lehnte die Bedingungen Israels für ein Ende der seit fast drei Wochen tobenden Kämpfe im dicht besiedelten Küstenstreifen ab.

Israel lehnte die Befristung des Waffenstillstandes ab.

Die Hamas hatte einen auf ein Jahr begrenzten Waffenstillstand vorgeschlagen, der verlängert werden kann. Voraussetzung sei, dass sich Israel binnen einer Woche aus dem Gazastreifen zurückziehe, in dem seit Beginn der Kampfhandlungen Ende Dezember über 1100 Menschen getötet wurden.

Ausserdem verlangt die Hamas Garantien, dass Israel die Grenzübergänge wieder öffnet und offen hält. Israel lehnt vor allem die Befristung des Waffenstillstand ab. Notwendig sei eine dauerhafte Übereinkunft, weil sonst ein Wiederaufflammen der Kämpfe programmiert sei, argumentiert Israel.

«Bedingungen unannehmbar»

Der in Damaskus im Exil lebende Hamas-Führer Chaled Maschaal nannte die israelischen Bedingungen unannehmbar. Der Kampf der im Gazastreifen herrschenden Hamas gehe weiter, bis sich die Israelis aus dem Küstengebiet zurückzögen.

Noch kurz vor Maschaals Rede hatte die auf ägyptische Vermittlung setzende israelische Regierung eine rasche Entscheidung des Sicherheitskabinetts über einen Waffenstillstand Aussicht gestellt.

Keine schnelle Einigung

Am Freitag hiess es dann aber aus Diplomatenkreisen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo, es sei in den Verhandlungen nicht mit einer schnellen Einigung zu rechnen. Israels Unterhändler Amos Gilad reiste nach mehrstündigen Gesprächen ab, ohne dass eine Vereinbarung erzielt wurde.

In der Nacht flog die israelische Armee nach Angaben eines Sprechers rund 40 Angriffe auf den Gazastreifen.

Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza sind bislang mindestens 1133 Menschen getötet und weitere 5200 verletzt worden. Auf israelischer Seite starben 13 Menschen.

(ht/sda)


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