Delegierte der Migros heissen Statuten-Revision gut Samstag, 9. November 2002 / 14:40 Uhr
Zürich - Die Reformen beim Detailhandelsriesen Migros können fortgeführt werden. Die Delegierten des Migros Genossenschaftsbunds (MGB) haben in Zürich eine umstrittene Statuten-Revision gutgeheissen.
 Pierre Arnold, Präsident der Gottlieb-und-Adele-Duttweiler-Stiftung, mobilisierte gegen die Statuten-Revision.
Die Anpassung wurde mit 95 zu 3 Stimmen beschlossen, wie die Migros in einem Communiqué bekannt gab. Zudem wurde entschieden, die revidierten Statuten per sofort in Kraft zu setzen. Die Reform sieht unter anderem eine neue Organisation der Verwaltungsdelegation, der operativen Führung des MGB, vor. Das bisherige Kollegialsystem mit einem primus inter pares wird durch eine Generaldirektion mit einem Präsidenten ersetzt. Im Weiteren werden die Urabstimmungen auf Stufe MGB abgeschafft. Ihre Kompetenzen gehen an die Delegiertenversammlung über. Auf Stufe der Genossenschaften bleiben die Urabstimmungen erhalten. Damit blieben die Rechte der Genossenschafter erhalten, hielt die Migros fest. Anderer Meinung war die Gottlieb-und-Adele-Duttweiler-Stiftung unter Präsident Pierre Arnold, der vor der Delegiertenversammlung gegen die Reformen mobilisiert hatte. Der 82-jährige, auf Lebenszeit gewählte Präsident der Stiftung warnte vor einem Verrat an den Prinzipien des Migros-Gründers, da die Rechte der Genossenschafter eingeschränkt würden. Unterstützung erhielt Arnold von den Gewerkschaften VHTL und unia. Die Gegner der Reform führten überdies an, dass der Stiftung die Kompetenz entzogen werde, die Löhne des obersten Migros-Managements zu genehmigen. Die Migros wies dies stets zurück. (ps/sda)
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