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Der Anschlag auf Bali fordert mindestens 187 Tote

Sonntag, 13. Oktober 2002 / 22:35 Uhr

Bali - Bei Bombenanschlägen auf der indonesischen Insel Bali sind mindestens 187 Menschen getötet worden, 309 wurden verletzt. Unter den Toten befindet sich auch eine Schweizerin.

Dies teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag mit. Fünf Schweizer Staatsangehörige wurden bei den Explosionen am Samstagabend verletzt, zwei davon schwer.

Die Rettungsflugwacht REGA organisiert die medizinische Erstbetreuung für die Opfer, wie ein REGA-Sprecher sagte. Am Sonntagabend wurden die beiden Schwerverletzten aus Bali in ein Spital nach Singapur geflogen.

Die indonesische Polizei konnte am Sonntag noch keine abschliessende Opferzahl nennen. Aus den Trümmern wurden weiterhin Leichen geborgen; deren Identifizierung sei sehr schwierig, da viele Leichen vollständig verkohlt seien, sagte ein Polizeisprecher.

Nach ersten polizeilichen Ermittlungen detonierten kurz nach 23 Uhr Ortszeit zwei Sprengsätze vor Discotheken in dem beliebten Küsten-Ferienort Kuta. Anschliessend brach ein gewaltiges Feuer aus. Vor den beiden Nachtclubs seien zwei völlig zerstörte Autos gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Man gehe davon aus, dass darin die Bomben versteckt gewesen seien.

Kurz nach der Explosion in Kuta ging auch vor dem US-Konsulat in der Insel-Hauptstadt Denpasar eine Bombe hoch. Dabei kam nach Angaben der Behörden niemand zu Schaden. Auch in der Stadt Manado explodierte ein Sprengsatz vor dem philippinischen Konsulat, ohne dass Schaden entstand.

Über die Attentäter gibt es keine offiziellen Angaben. Der australische Aussenminister Alexander Downer sagte, hinter den Anschlägen könnte die militante indonesische Moslemorganisation Jemaah Islamiah stecken. Dieser Gruppe werden Verbindungen zur Extremistenorganisation El Kaida nachgesagt.

Die indonesische Präsidentin Megawati Sukarnoputri fügte hinzu, diese Taten zeigten, dass der Terrorismus auch in Indonesien eine reale Gefahr darstelle. Die Insel Bali ist die einzige hinduistische Provinz im mehrheitlich moslemischen Indonesien.

(ps/sda)


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