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Der Berner Polizeidirektor bezeichnet Randalierer als Terroristen

Sonntag, 26. Januar 2003 / 19:52 Uhr

Bern - Bei der Nachdemo zur Anti-WEF-Kundgebung in Bern sind 30 Personen festgenommen worden. Die Behörden gehen von einer Schadenssumme zwischen 100 000 und 200 000 Franken aus. Der Berner Polizeidirektor fordert ein nationales Dispositiv für das WEF.

Auch viele friedliche Demonstranten reisten im Zug nach Bern.

Das waren keine Demonstranten, die eine Nachdemo in Bern durchführen wollten, das waren Terroristen, sagte der Stadtberner Polizeidirektor Kurt Wasserfallen (FDP) an einer Medienkonferenz in Bern.

Als die Demonstrierenden das Bahnhofsgebäude verlassen hätten, sei ein Polizeibeamter gezielt mit einer Signalpistole angegriffen worden. Die Petarde habe die Schutzweste des Beamten angesengt.

Hätte die Petarde den Mann im Halsbereich getroffen, wären die Folgen unabsehbar gewesen, sagte Daniel Blumer, Kommandant der Stadtpolizei Bern. Dieser Demonstrant habe eine mögliche Tötung bewusst in Kauf genommen, meinte Wasserfallen: Das ist Terroismus in Reinkultur.

Wasserfallen fordert, dass das Dispositiv für das WEF künftig als nationale Angelegenheit behandelt wird. Wasserfallen forderte weiter, dass Demonstrationszüge nicht mehr in grossen Städten angehalten werden dürften. Er sagte auch: Die Militanz muss aus den konspirativen Zentren in Bern und Zürich raus.

An den Auseinandersetzungen nahmen zwischen 1000 und 1300 Personen teil. Ihnen standen 365 Polizeibeamten gegenüber. Drei Polizisten wurden verletzt. Über verletzte Demonstrationsteilnehmer ist bisher nichts bekannt.

Es kam zu 30 Festnahmen. Alle sind wieder auf freiem Fuss. Im weiteren wurden 150 Personen kontrolliert. In mehreren Geschäften kam es zu Plünderungen. Beim Sachschaden gehen die Behörden von einer Summe zwischen 100 000 und 200 000 Franken aus.

(fest/sda)