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Die Schweiz fordert Kanada ohne Stammspieler

Dienstag, 9. November 2010 / 09:10 Uhr

Mit dem Länderspiel gegen Kanada am Dienstagabend in Kloten (ab 20.10 Uhr) und dem Deutschlandcup in München ab Freitag eröffnet das Eishockey-Nationalteam seine Länderspielsaison.

Torhüter Benjamin Conz im Training.

Mit einer witzigen Kampagne, in der Spieler den Zamboni checken und stoppen, bewirbt der SEHV die Landesauswahl in diesen Tagen als «die stärkste Nati aller Zeiten». Die Realität sieht anders aus: Noch nie wagte es ein Nationalcoach, eine derart unerfahrene Equipe aufzubieten. Sean Simpson ging noch viel weiter als der Schwede Hardy Nilsson, der 1994 eine Linie Teenager ans Iswestijaturnier nach Moskau mitnahm. Simpson nominierte für diese Woche 14 Debütanten; im Schnitt bestritten die 32 Aufgebotenen erst 14 Länderspiele.

Sean Simpson verteidigt sein Aufgebot. Der November sei neu ein reiner Sichtungstermin. Simpson spricht von einer «future week», einer Woche, in der sich Spieler zeigen dürfen, die ein Versprechen für die Zukunft sein können. Simpson: «Wir müssen über die nächste WM hinaus denken, in Richtung Sotschi 2014.»

Nicht nur wegen der fehlenden Stammspieler kommt die erste Ausgabe der Nationalmannschaft 2010/11 als Mogelpackung daher. Der Verband propagiert im ersten Herbst nach der grossen Ära Krueger vieles als neu, was bei genauer Betrachtung alles andere als neu ist. Auch unter Krueger wurden zuletzt die Spieler maximal zweimal vor der WM-Vorbereitung zu Zusammenzügen aufgeboten. Auch Krueger bezeichnete einen Akteur erst als Internationalen, wenn er an einer WM oder Olympischen Spielen mit von der Partie gewesen ist.

Klar ist, dass die Auswahl von dieser Woche gemäss Simpsons eigenen Spielregeln die Bezeichnung Nationalmannschaft nicht verdient. Denn sechs, eventuell sieben Nationalspieler (Diaz, Furrer, von Gunten, Damien Brunner, Romy, Sprunger, Du Bois), also Spieler mit WM- oder Olympia-Erfahrung, ergeben noch kein Nationalteam. Wird die Mannschaft diese Woche konkurrenzfähig sein? Simpson: «Wir werden es sehen. Was aber sicher ist: Wir werden von den jungen Spielern totalen Einsatz und viel Herzblut sehen. Das schätzen die Fans auch.»

Das Aufgebot:
Tor (3): Benjamin Conz (Langnau). Leonardo Genoni (Davos). Daniel Manzato (Rapperswil-Jona).

Verteidigung (12): Eric Blum (Kloten). Rafael Diaz (Zug). Félicien Du Bois (Kloten). Philippe Furrer (Bern). Patrick Geering (ZSC Lions). John Gobbi (Genève-Servette). Robin Grossmann (ZSC Lions). David Jobin (Bern). Simon Lüthi (Langnau). Jonathan Mercier (Genève-Servette). Tim Ramholt (Davos). Patrick von Gunten (Kloten).

Sturm (17): Pascal Berger (Bern). Matthias Bieber (Kloten). Simon Bodenmann (Kloten). Damien Brunner (Zug). Dario Bürgler (Davos). Andrei Bykow (Fribourg). Etienne Froidevaux (Bern). Denis Hollenstein (Kloten). Kevin Lötscher (Biel). Simon Moser (Langnau). Kevin Romy (Lugano). Fabian Schnyder (Zug). Julien Sprunger (Fribourg). Janick Steinmann (Davos). Reto Suri (Rapperswil-Jona). Tristan Vauclair (Lugano). Dino Wieser (Davos).

Coach: Sean Simpson.

Die 14 Debütanten:
Benjamin Conz, Jonathan Mercier, Tim Ramholt, Pascal Berger, Simon Bodenmann, Andrei Bykow, Etienne Froidevaux, Denis Hollenstein (fraglich), Kevin Lötscher, Simon Moser, Fabian Schnyder, Janick Steinmann, Reto Suri, Dino Wieser.

Das Programm:
Dienstag, 9. November: Schweiz - Kanada in Kloten (20.10 Uhr).

Deutschlandcup in München. Freitag, 12. November: Slowakei - Schweiz (16.15 Uhr). Deutschland - Kanada (19.30).
Samstag, 13. November: Deutschland - Slowakei (15.45 Uhr). Kanada - Schweiz (19.30).
Sonntag, 14. November: Kanada - Slowakei (16.30 Uhr). Deutschland - Schweiz (20.15).

(bert/Si)


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