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Die USA wollen weiter Luftangriffe auf Afghanistan fliegen

Samstag, 29. Dezember 2001 / 08:59 Uhr

Washington - US-Präsident Bush hat Forderungen der afghanischen Übergangsregierung nach einem baldigen Ende der US-Luftangriffe auf Afghanistan zurückgewiesen. Washington wolle sich bei der Suche nach Osama bin Laden alle Optionen offen halten.

USA gegen Ende der Luftangriffe in Afghanistan Man wisse derzeit nicht, wo der Moslemextremist Bin Laden sei, sagte US-Präsident George W. Bush am Freitag auf seiner Ranch im texanischen Crawford. Es gebe nur Spekulationen über dessen Aufenthaltsort. Weitere Bombenangriffe auf Ziele in Afghanistan schloss Bush nicht aus.

Ein Gesuch der Übergangsregierung, die Luftangriffe einzustellen, sei nicht eingegangen, sagte Bush. Der Kommandant des US-Einsatzes in Afghanistan, Tommy Franks, sagte, die US-Streitkräfte wollten sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen.

Man werde sich so viel Zeit nehmen wie nötig sei, um die nationalen Ziele zu erreichen. Dazu gehören die Zerschlagung der El Kaida und die Ergreifung Bin Ladens.

Widersprüchliche Aussagen Ein Sprecher des Verteidigungsministers Kasim Fahim hatte am Freitag gesagt, die USA sollten in Zukunft ihre Angriffe mit der neuen Regierung absprechen. "Ohne die Zustimmung des Verteidigungsministeriums und der lokalen Kommandanten darf Amerika Afghanistan nicht nach freiem Willen bombardieren", sagte er.

Die letzten El-Kaida-Kämpfer würden vermutlich in den kommenden drei oder vier Tagen besiegt. Wenn dieses Ziel erreicht sei, gebe es keinen Grund, die Angriffe fortzusetzen, sagte der Sprecher.

Der afghanische Minister für Wiederaufbau, Amin Farhang, bestritt später jedoch, dass die neue Regierung in Kabul einen stärkeren Einfluss auf die US-Militäraktion im Land ausüben will. Dies sei lediglich die Ansicht von Einzelpersonen, nicht aber der Regierung.
(bb/sda)