GESELLSCHAFT
Anzeige
Die meisten Abtreibungen in Genf

Dienstag, 27. März 2007 / 09:57 Uhr
aktualisiert: 13:10 Uhr

Neuenburg - Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist in der Schweiz stabil. Auf 1000 Geburten kommen rund 150 Abbrüche. Pro 1000 Frauen im gebärfähigen Alter werden 7 Abbrüche registriert, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte.

88 Prozent der Frauen liessen den Abbruch im Wohnkanton durchführen.

2005 wurden in der Schweiz insgesamt 10 774 Abbrüche gemeldet, im Vorjahr waren es 10 937. Zwischen 2001 und 2003 ist die Zahl der Abbrüche von 12 400 auf 10 800 zurückgegangen. Seither ist sie stabil.

Im internationalen Vergleich ist die Rate der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz eher tief. Sie schwankt allerdings regional. Am höchsten ist sie in Genf mit durchschnittlich fast 16 Abbrüchen auf 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren.

In Basel Stadt lag diese Rate bei 12, in Neuenburg und Tessin zwischen 9 und 10, in der Waadt und Zürich zwischen 8 und 9. Dagegen wurden in Appenzell Innerrhoden und in Nidwalden weniger als 2 Abbrüche pro 1000 Frauen gemeldet.

Eher tiefe Rate

Die Rate der Schwangerschaftsabbrüche bei Jugendlichen (15 bis 19 Jahre) ist mit sechs Abbrüchen pro tausend Jugendliche ebenfalls relativ tief. Rund 1 Prozent der Frauen, die einen Abbruch vornehmen liessen, waren unter 16 Jahre alt.

Wie schon 2004 wurden auch im Jahr 2005 rund 95 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen durchgeführt. Danach ist ein Abbruch nur in Ausnahmefällen zulässig.

Knapp 95 Prozent der Frauen, die 2005 einen Abbruch vornehmen liessen, lebten in der Schweiz, und 88 Prozent liessen den Abbruch im Wohnkanton durchführen. Der interkantonale «Abbruchtourismus» ist seit Einführung der Fristenlösung 2002 zurück gegangen. Rund die Hälfte der betroffenen Frauen waren Schweizerinnen.

Das BFS hatte erstmals 2006 eine Abtreibungsstatistik für die Jahre 2001-2004 veröffentlicht, in der es eine stabile Zahl der Abtreibungen festgestellt hatte. Abtreibungsgegner hatten die Studie in Zweifel gezogen.

(dl/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Abtreibungen vor allem in Genferseeregion und Zürich12.Jun 14:27 Uhr
Abtreibungen vor allem in Genferseeregion und Zürich
Weniger Abtreibungen bei den Jugendlichen5.Jul 10:47 Uhr
Weniger Abtreibungen bei den Jugendlichen
5.Nov 10:57 Uhr
Weniger Abtreibungen in der Schweiz
6.Mrz 22:35 Uhr
Schärfstes Anti-Abtreibungsgesetz der USA
US-Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch29.Nov 10:03 Uhr
US-Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch
Couchepin fordert stärkere Frauen28.Feb 18:38 Uhr
Couchepin fordert stärkere Frauen
Kardinal vergleicht Abtreibungen mit Hitler-Verbrechen7.Jan 13:40 Uhr
Kardinal vergleicht Abtreibungen mit Hitler-Verbrechen