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Dissidenten hoffen auf Verurteilung Kubas durch die UNO

Dienstag, 15. April 2003 / 07:36 Uhr

Havanna - Die von der jüngsten Verhaftungswelle verschonten kubanischen Dissidenten hoffen auf eine Verurteilung ihrer Regierung durch die UNO-Menschenrechtskommission. Diese tagt zur Zeit in Genf.

Fidel Castro.

Er hoffe, dass eine Resolution zur Verurteilung Kubas wegen der fürchterlich schlechten Situation der Bürgerrechte verabschiedet werde, sagte der Menschenrechtler Elizardo Sánchez der Presse.

Die UNO-Menschenrechtskommission will sich voraussichtlich am Mittwoch mit Kuba befassen. Die lateinamerikanischen Länder Peru, Costa Rica, Uruguay und Nicaragua haben einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem die Lage auf der Insel kritisiert wird.

Zudem wird Kuba aufgefordert, den Besuch eines Berichterstatters der UNO-Kommission zu genehmigen. Dies hatte Kuba bisher kategorisch abgelehnt.

Vor rund einer Woche waren in Kuba 75 Dissidenten zu insgesamt 1454 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Am Freitag wurden drei Männer wegen der Entführung einer Passagierfähre hingerichtet. Die Todesurteile waren im Schnellverfahren gefällt und erst nach ihrer Vollstreckung bekannt gegeben worden.

Der Dissident Vladimiro Roca bezeichnete diese drakonischen Strafen als Verzweiflungsakt der Regierung von Präsident Fidel Castro. Sie tue alles, um das Verhältnis zu den USA künstlich zu verschlechtern.

(bsk/sda)