Doppel-Niederlage für Federer/Wawrinka Samstag, 15. September 2012 / 17:07 Uhr aktualisiert: 21:51 Uhr
Das Schweizer Davis-Cup-Team verpasste es, sich gegen Holland vorzeitig den Platz in der Weltgruppe zu sichern. Nach der Niederlage im Doppel führt die Schweiz in Amsterdam nur noch mit 2:1.
 Roger Federer und Stanislas Wawrinka verlieren gegen Robin Haase/Jean-Julien Rojer.
Mit 4:6, 2:6, 7:5, 3:6 unterlagen Roger Federer und Stanislas Wawrinka nach einer enttäuschenden Vorstellung der holländischen Paarung Robin Haase/Jean-Julien Rojer. Grund zur Panik gibt es aber nicht: "Wir führen immer noch 2:1", erinnerte Federer. "Wir können mit Selbstvertrauen in den Sonntag gehen." Heute bietet sich zunächst Federer gegen Haase die Möglichkeit, den entscheidenden dritten Punkt zu holen. Danach würde im Bedarfsfall auch noch Wawrinka (voraussichtlich gegen Thiemo de Bakker) die Chance erhalten, das Duell zu entscheiden.
Weder Wawrinka noch Federer erwischten gestern ihren besten Tag. Vor allem in den ersten beiden Sätzen misslang den Olympiasiegern von Peking 2008 Vieles. Sie schienen während der Ballwechsel ein wenig verloren, retournierten teilweise schwach und agierten bei den Volleys zu wenig konsequent. Vom 4:3 im ersten Satz bis zum 0:4 im zweiten verloren sie sieben Games in Serie.
Dass das Zusammenspiel mit Wawrinka mangelhaft war, wollte Federer nicht bestätigen. Es sei vielmehr so gewesen, dass er nicht seine beste Leistung gezeigt habe. Erst im dritten Satz kam der Teamleader auf Touren. Da zeigte sich, dass das Schweizer Doppel über die zwei besseren Einzelspieler verfügte als das holländische Pendant. Mit ihrer zweiten Breakmöglichkeit der Partie, der ersten seit dem Startgame, sicherten sich Federer und Wawrinka den dritten Umgang mit 7:5.
Alles in allem stellten die Holländer aber das bessere Team. Haase und Rojer haben in diesem Jahr schon vier Turniere zusammen bestritten. Und Rojer ist ein ausgewiesener Doppelspezialist, die Nummer 17 der Welt in dieser Spezialwertung. Der 30-Jährige von den niederländischen Antillen bestach durch einfaches und effizientes Spiel.
"Noch genug im Tank"
Die Schweizer zollten den Gegnern auch Tribut. "Sie haben sehr stark gespielt", befand Wawrinka und erklärte die Schweizer Probleme damit, dass es schwierig sei, den Rhythmus zu finden im Doppel. Auch bei eigenem Aufschlag gerieten Federer und Wawrinka oft unter Druck. Federer musste seinen Service während der Partie gleich dreimal abgeben, unter anderem zum vorentscheidenden 4:3 der Holländer im vierten Satz. Etwas später sicherte dann sein zu lang geratener Volley den Sieg der Gastgeber.
Die Paarung Federer/Wawrinka hat nun im Davis Cup drei Mal in Folge verloren. Dass sie kompatibel sind, haben sie natürlich schon bewiesen. In Peking, aber auch schon auf der ATP-Tour: Im März 2011 stiessen sie in Indian Wells bis in den Final vor. Nur kommen sie vor allem wegen des dicht gestaffelten Programms von Federer selten dazu, miteinander zu spielen und zu üben. Haase und Rojer verfügten über mehr Automatismen und mehr Doppel-Routine als Federer/Wawrinka.
Während dem Doppel im Davis Cup gegen besser besetzte Gegner oft eine entscheidende Rolle zukommt, dürfte die Niederlage im Duell gegen Holland am Ende nicht mehr als ein Schönheitsfehler darstellen. Federer kann sich heute für die Pleite revanchieren: "Ich bin froh, dass ich gut machen kann, was im Doppel nicht gut ging." An Kraft fehle es ihm vor dem 43. Einzeleinsatz seit Mai nicht: "Es war in den letzten Monaten viel los. Deswegen bin ich ein wenig müde. Aber körperlich habe ich noch genug im Tank."(fest/Si)
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