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Durchatmen und neu ausrichten

Donnerstag, 7. Mai 2015 / 14:24 Uhr

Nach vier Partien in fünf Tagen hat das Schweizer Nationalteam an der WM in Tschechien zwei Tage Zeit, um sich auf die zweite Phase der Vorrunde vorzubereiten. Es gilt, sich während der Ruhetage auf die Rolle des Underdogs einzustellen.

Schon oft haben die Schweizer bewiesen, dass sie grosse Nationen an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen bezwingen können.

Am Tag nach der zweiten Niederlage an diesem Turnier (1:2 n.V. gegen Lettland) genossen die Schweizer einen eisfreien Tag. Einzig die bisher überzähligen Daniel Manzato, Tristan Scherwey und Romain Loeffel sowie der zuletzt verletzte Dean Kukan drehten mit Trainerassistent John Fust und Goalie-Trainer Reto Schürch eine halbe Stunde lang ein paar Runden in der Trainingshalle. Ansonsten galt für das Nationalteam das Motto: «Erholen, durchatmen und nach einem Ruhetag neu fokussieren.»

Die Viertelfinal-Qualifikation liegt derzeit in weiter Ferne. Zwar holte die Schweiz in den vier Partien acht Punkte, und sie ist in der Tabelle nach vier Runden im 3. Rang klassiert. Aber die Optik täuscht, wenn man das Restprogramm der Schweizer betrachtet. Der Reihe nach warten die Topteams Schweden, Kanada und Tschechien auf das Team von Trainer Glen Hanlon.

Bleibt der Aussenseiter

Die Schweiz ist ab sofort in jedem Spiel der Aussenseiter - eine Rolle, in der sich Schweizer Nationalteams in der Vergangenheit durchaus wohl fühlten. Schon oft haben die Schweizer bewiesen, dass sie grosse Nationen an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen bezwingen können. In Prag allerdings überzeugte das Toptrio der Gruppe A bisher allerdings ausnahmslos.

Gegen Lettland steigerten sich die Schweizer, obwohl sie am Ende verloren. Nach den davor drei wenig berauschenden Auftritten gegen Österreich (3:4 n.P.), Frankreich (3:1) und Deutschland (1:0) ist dies ein Grund zur Hoffnung. Zwei wesentliche Faktoren im Schweizer Spiel blieben jedoch auch gegen die Letten ungenügend, zwei Faktoren, ohne die Siege gegen die sogenannten «Grossen» kaum zu realisieren sind: Das Powerplay und die Chancenauswertung.

Schlechte Powerplay-Statistik

Während gut 38 Minuten Überzahlspiel realisierten die Schweizer erst einen Treffer, wobei dieser eher zufällig zustande kam und nicht herausgespielt worden war. In der Powerplay-Statistik sind die Schweizer ebenso im drittletzten Rang klassiert wie in der Schussstatistik. Nur Frankreich und Deutschland weisen eine noch tiefere Effizienz vor dem Tor aus als die Schweizer.

Um das Punktekonto weiter zu äufnen, gilt es für Hanlon und seine Spieler an den beiden Ruhetagen nicht zuletzt, eine Lösung für die Abschlussschwäche und die mangelnde Effizienz zu suchen. Ansonsten droht die Schweiz zum fünften Mal in den letzten sechs Turnieren (WM und Olympia), die Viertelfinals zu verpassen. Es wäre eine Bilanz, die den eigenen Ansprüchen nicht genügt und die der Schweizer Verband mehr als kritisch hinterfragen müsste - trotz der WM-Silbermedaille von 2013.
(flok/Si)


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