PERSÖNLICHKEITEN
Anzeige
ETH-Zürich-Präsident tritt zurück

Mittwoch, 1. November 2006 / 17:49 Uhr

Zürich - ETH-Zürich-Präsident Ernst Hafen tritt per sofort zurück. Als Grund gibt er die fehlende Unterstützung für seine Arbeit an.

Ernst Hafen verfüge nicht mehr über die nötige Unterstützung.

Hafen war in den letzten Tagen wegen seiner Reformpolitik in die Kritik geraten.

Er verfüge für eine Weiterführung seiner Tätigkeit nicht mehr über die nötige Unterstützung durch die Leitungsgremien der ETH und eines grossen Teils der Professorenschaft, schreibt Hafen in einer persönlichen Mitteilung.

Dies wäre aber die Voraussetzung, um das Präsidium im Interesse der ETH ausüben zu können.

Fehler gemacht

Hafen gibt in der Mitteilung auch zu, dass er bei seiner Arbeit für die ETH Fehler gemacht hat - inhaltliche und solche beim Vorgehen.

Der ETH-Präsident hatte dies bereits in einem Zeitungsinterview am Sonntag zugegeben. Damals hatte Hafen aber noch auf einen Neuanfang gehofft und betont, dass er bleiben wolle.

Machtstreit eskalierte

Der seit längerem schwelende Machtstreit an der ETH war letzte Woche eskaliert.

Der 50-jährige Hafen, renommierter Professor für Molekularbiologie, wollte seit seinem Amtsantritt als ETH-Präsident im letzten Dezember unter dem Titel «Zukunftsprozess 2020» die Ingenieur-Kaderschmide tiefgreifend reformieren.

Er plante unter anderem, die Zahl der Departementschefs deutlich zu reduzieren. Die Stelle des von der Professorenschaft gewählten Rektors sollte abgeschafft werden. Die Professoren wehrten sich gegen diese Entmachtung. Vor einer Woche wurde Hafen dann von den ETH-Departementsvorstehern offiziell zum Rücktritt aufgefordert.

(rr/sda)


Artikel-Empfehlungen:

«ETH gegenüber EPFL nicht benachteiligt»30.Sep 19:46 Uhr
«ETH gegenüber EPFL nicht benachteiligt»
Machtkampf an der ETH Zürich29.Okt 13:09 Uhr
Machtkampf an der ETH Zürich