NLA
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Eishockey: Zürcher Steigerung zum ersten Sieg

Sonntag, 16. März 2003 / 11:29 Uhr

(Si) Die Halbfinalserie zwischen den ZSC Lions und Lugano verspricht doch noch Spannung. Die Zürcher steigerten sich am Samstag gegenüber den ersten beiden Partien und verdienten sich so den 3:1-Heimsieg.

Zürich ZSC Lions Derek Plante Lugano Noel Guyaz Olivier Keller Eishockey.

Die wegweisenden Tore für die Gastgeber, die in der Best-of-7-Serie auf 1:2 verkürzten, erzielten Nachwuchsstürmer und Lugano-Schreck Raeto Raffainer (4.), der einen Schuss von Pascal Stoller unhaltbar ablenkte, sowie Jan Alston (49.). Luganos Anschlusstreffer durch Playoff-Topskorer Régis Fuchs (4. Tor) fiel erst dreieinhalb Minuten vor Schluss. Im Gegensatz zum Donnerstag reichte dies nicht mehr zu einer Wende, eine Sekunde vor Spielende versenkte Patric Della Rossa den Matchpuck ins leere Tor. Das letztlich entscheidende 2:0 fiel bei einem Ausschluss gegen Barry Richter, der von Larry Huras zum dritten Mal den Vorzug vor Liga-Topskorer Petteri Nummelin erhielt. Mindestens ebenso viel Lob gebührte dabei aber Peter Jaks wegen seinem "Assist" für erstklassige schauspielerische Leistung. Der Altstar zeigte eine klassische Schwalbe, auf die der ansonsten gute Schiedsrichter Rochette hereinfiel, und leistete so Vorschub zum ersten Powerplay-Tor des ZSC in dieser Serie (gegenüber vier von Lugano).

Vor 11 500 Zuschauern konnten die Zürcher erstmals in dieser Serie tempomässig mit Lugano mithalten, das auf den erkrankten Topskorer Adrian Wichser verzichten musste. Die Rückkehr von Mark Ouimet und Reto Stirnimann veranlasste Pekka Rautakallio, erstmals konsequent auf vier Linien zu setzen, wodurch die Intensität im Zürcher Ensemble deutlich anstieg. Die Lions hatten insgesamt mehr klare Torchancen, Ronnie Rüeger hielt aber Lugano mit etlichen Glanztaten im Spiel.

Die Qualifikations-Sieger verpassten die Vorentscheidung im Startdrittel, als unter anderem Dan Hodgson und Jaks aus kurzer Distanz den früheren EVZ-Meistergoalie nicht überwinden konnten. Obwohl auch Lugano in dieser Phase einige Möglichkeiten hatte -- Mike Maneluk in der Startminute, Patrick Sutter mit einem Pfostenschuss (6.) -- bewiesen die Gastgeber vom ersten Puckeinwurf an, dass sie auch heuer gewillt sind, gegen Lugano bis zum Letzten zu kämpfen. Das erkannte auch Larry Huras: "Ab dem zweiten Drittel haben wir gut gespielt. Die Lions waren aber während 60 Minuten stark." Die klarsten Chancen für die Tessiner verpasste Brandon Convery, der gleich mehrfach aus günstiger Abschlussposition nicht am gegenüber dem Auftaktspiel deutlich erstarkten Ari Sulander vorbeikam.

Einen unschönen Schlusspunkt, der stark an die letzten Jahre erinnerte, setzten die beiden verfeindeten Supportergruppen. Zürcher und Tessiner Fans lieferten sich erbitterte Kämpfe, die Polizei war letztlich gezwungen, reichlich Tränengas einzusetzen.

ZSC Lions - Lugano 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)

Hallenstadion. -- 11 500 Zuschauer. -- SR Rochette, Barbey/Schmid. -- Tore: 4. Raffainer (Stoller) 1:0. 49. Alston (Matte, Streit/Ausschluss Richter) 2:0. 57. Fuchs (Richter/Strafe gegen ZSC Lions angezeigt) 2:1. 60. (59:59) Della Rossa (Streit) 3:1 (ins leere Tor). -- Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 7mal 2 Minuten gegen Lugano.

ZSC Lions: Sulander; Kout, Streit; Salis, Seger; Arne Ramholt, Horak; Stoller; Matte, Plante, Alston; Raffainer, Zeiter, Micheli; Della Rossa, Stirnimann, Baldi; Jaks, Hodgson, Ouimet.

Lugano: Rüeger; Astley, Sutter; Richter, Bertaggia; Guyaz, Keller; Näser, Aeschlimann, Fair; Jeannin, Convery, Maneluk; Gardner, Rötheli, Murovic; Fuchs, Conne, Cantoni.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Richard, Grauwiler, Schnyder und Tim Ramholt (alle überzählig), Lugano ohne Wichser (krank), Cadieux, Sannitz (beide verletzt) sowie Nummelin und Millen (beide überzählige Ausländer). 6. Pfostenschuss Sutter. Lugano ab 59:26 ohne Torhüter.

NLA. Playoff-Halbfinals (best-of-7). 3. Runde: ZSC Lions (1. nach der Qualifikation) - Lugano (4.) 3:1 (1:0, 0:0, 2:1); Stand 1:2. -- Davos (2.) - Bern (3.) 2:3 (0:1, 0:2, 2:0); Stand 1:2. -- 4. Runde. Montag, 20.00 Uhr: Lugano - ZSC Lions, Bern - Davos. (bert/sda)