Elbe-Flut: Gefahr von Deichbrüchen in Norddeutschland akut Donnerstag, 22. August 2002 / 08:25 Uhr aktualisiert: 11:24 Uhr
Hamburg - Tausende Helfer haben die Sicherungsarbeiten an den durchweichten Deichen in den Hochwassergebieten Norddeutschlands fortgesetzt. An Entwarnung ist in Niedersachsen trotz konstanter Pegelstände nicht zu denken. In Sachsen hat das grosse Aufräumen begonnen.
«Unsere Sorge ist nicht mehr die Höhe der Flutwelle», sagte Ministerpräsident Sigmar Gabriel im ZDF-Morgenmagazin. Die Sorge sei vielmehr, dass die Elbe noch lange stehe, die Deiche durchweichen und es dann doch noch zu Brüchen komme.
Auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern blieb die Lage kritisch. Das Wasser in den flussabwärts gelegenen Gebieten steige jedoch nur leicht und in Richtung Hamburg werde der Pegelstand wohl nicht so hoch anschwellen wie ursprünglich befürchtet.
In Sachsen floss das Hochwasser der Elbe weiterhin in hohem Tempo ab. Auch in Sachsen-Anhalt und in Brandenburg entspannte sich die Lage weiter. Während die Elbeflut weiter in Richtung Norden rollt, haben die Helfer in Sachsen mit Baggern, Schaufeln und Schippen den Kampf gegen den Müll aufgenommen. Der sinkende Hochwasserpegel legte immer mehr Unrat frei, der ganze Strassen versperrt.
Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach am Donnerstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über die Finanzierung des Wiederaufbaus nach der Hochwasserkatastrophe.
Der deutsche Wirtschaftsminister Werner Müller stellte den durch Hochwasser geschädigten Betrieben einen kompletten Schuldenerlass in Aussicht. Er denke, dass es auf eine Teilung des Schadens zwischen Banken und dem Staat hinauslaufe.
Die öffentliche Hand werde wohl den überwiegenden Teil tragen. Als weitere Massnahme sei eine Soforthilfe von bis zu 10'000 Euro für vom Hochwasser betroffene Betriebe vorgesehen. (gä/sda)
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