Erneut Tote bei Zusammenstössen in São Paulo Mittwoch, 17. Mai 2006 / 17:27 Uhr
São Paulo - Bei Zusammenstössen zwischen der Polizei und organisierten Verbrecherbanden in der brasilianischen Millionenstadt São Paulo sind mindestens 18 Angreifer getötet worden.
 Die Polizei werde jeden töten, der sich gegen sie wendet.
Dies geht aus Presseberichten in Brasilien hervor.
Gang-Mitglieder griffen im Morgengrauen mehrere Polizeiwachen und Streifenwagen in verschiedenen Teilen der Grossstadt an. Dabei sei es zu tödlichen Schiessereien gekommen, berichteten örtliche Medien. Die Polizei bestätigte die Berichte nicht.
Polizeichef Elizeu Teixera Borges hatte am Dienstag angekündigt, die Polizei werde «jeden töten, der sich gegen uns wendet».
Meutereien und Angriffe
Ende vergangener Woche hatte die Mafiaorganisation Erstes Hauptstadtkommando (PCC) eine Reihe von Gefängnismeutereien und Angriffen auf Polizeistationen im gesamten Bundesstaat angezettelt.
Am Montag weitete sie ihre Angriffe dann auf zivile Einrichtungen aus, setzte Busse in Brand und griff Banken an.
Bis Dienstag wurden in einer beispiellosen Gewaltwelle nach offiziellen Angaben 133 Menschen getötet.
Organisation aus dem Gefängnis
Das Erste Hauptstadtkommando (PCC) ist eine Mafiagruppierung, die von inhaftierten Drogenbossen angeführt wird. Die 1993 gegründete PCC gilt als mächtigste Mafia-Vereinigung Brasiliens.
Die Polizei schätzt die Zahl der Mitglieder auf 1500, während die aus den Gefängnissen operierende Organisation selbst von 20 000 Gefolgsleuten spricht.
Die Polizei vermutet, dass die Bosse den Aufstand mit Hilfe von Mobiltelefonen von ihren Zellen aus leiteten.
(bert/sda)
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