ABSTIMMUNGEN/WAHLEN
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Ersatzwahl in Waadtländer Regierung

Sonntag, 27. November 2011 / 09:30 Uhr

Lausanne - Die Waadtländer Stimmberechtigten wählen am 27. November ein neues Mitglied in die Kantonsregierung. Dabei entscheiden sie auch darüber, ob die Waadtländer Regierung in bürgerlicher Hand bleibt oder ob künftig eine linke Mehrheit die Geschicke des Kantons lenken wird.

Blick über die Häuser der Stadt Lausanne gegen den Lac Leman.

Mit dem SVP-Mann Pierre-Yves Rapaz wollen SVP, FDP und die Liberalen den frei gewordenen SVP-Sitz in der Waadtländer Kantonsregierung verteidigen. Die SVP stellt sich auf den Standpunkt, mit einem Wähleranteil bei den eidgenössischen Wahlen von rund 23 Prozent stehe ihnen dieser zu.

Der 44-jährige Rapaz, Bauer und Weinbauer aus Bex VD, sitzt seit 1995 im Kantonsparlament und amtet als Fraktionspräsident - wie seine linke Herausfordererin Béatrice Métraux.

Denn auch auf linker Seite haben die Parteien zusammengespannt. SP, Grüne und die Linksaussenpartei POP wollen mit der Grünen Kandidatin die Mehrheit in der Regierung für sich zu gewinnen.

Die 56-jährige Métraux ist Generalsekretärin des Personaldachverbands FSF und amtet als Gemeinderätin (Exekutive) von Bottens. Seit 2007 ist die Juristin im Kantonsparlament.

Linke haben intakte Chancen

Ihre Chancen auf den Regierungsratssitz sind intakt, wie die zweite Runde bei den Ständeratswahlen am Sonntag gezeigt hat. Aus der unproblematischen Wiederwahl der beiden linken Kandidaten lässt sich schliessen, dass die Allianz zwischen den linken Parteien spielte und spielen wird.

Ganz anders bei den Bürgerlichen: Trotz des gemeinsamen Ständeratstickets FDP/SVP strichen viele FDP-Wähler SVP-Mann Guy Parmelin von der Liste.

Agieren die bürgerlichen Wähler bei den Regierungsersatzwahlen ebenso, dürfte es schwierig werden für Rapaz.

Eine Rolle für den Ausgang der Wahlen spielt zudem, wem der parteilose Kandidat, Emmanuel Gétaz, Stimmen entziehen wird. Der 46-Jährige sitzt seit 2006 im Stadtparlament von Montreux und amtet als Fraktionschef. Gétaz wird von der CVP unterstützt, jedoch nicht von den Grünliberalen. Diese plädieren ihrerseits dafür, leer einzuwerfen.

SP muss mobilisieren

Für die Grüne Kandidatin dürfte es vor allem dann eng werden, wenn sie nicht die komplette Unterstützung der SP erhält und sich die SP-Wähler nicht genügend mobilisieren lassen.

Chancenlos auf den Regierungssitz ist der 68-jährige Chansonnier Ted Robert. Der Kandidat der extremen Rechten, der mit bürgerlichem Namen Robert Gurtner heisst, tritt ohne Allianz an.

(asu/sda)


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